Startschuss für die Spargelsaison 2020 gefallen

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Die Erzeuger erwarten eine gute Spargelernte, wenn ausreichend Erntehelfer zur Verfügung stehen. Foto: BVEO / Hendrik Haase

Obwohl die Corona-Pandemie die Welt aktuell in Atem hält, fällt dieser Tage der Startschuss für die deutsche Spargelsaison. Die Produzenten sehen sich in diesem Jahr mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, erklärt Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO).

Große Beliebtheit von Spargel

Insgesamt 131.000 Tonnen, oder 1,7 Kilogramm Spargel pro Kopf konsumierten die Deutschen 2019. Das entspreche rund 2 Milliarden Stangen. Dabei ist die Saison relativ kurz und dauert in der Regel lediglich von April bis Juni. Der erste Spargel der Saison wurde bereits Anfang März in bodenbeheizten Anlagen gestochen und auch der Startschuss für das erste Edelgemüse aus unbeheiztem Anbau sei nun gefallen, so BVEO. Jedes Jahr sei die Saison für die Spargelzüchter eine spannende Zeit, denn vorhersagen lässt sie sich nur bedingt, da sie äußerst wetterabhängig ist. In diesem Jahr werde allerdings alles vom Thema Corona überschattet.

Erntehelfermangel durch Verbreitung von Coronavirus

Aus Angst vor Ansteckung haben bereits erste Spargelstecher aus den Nachbarländern ihre saisonalen Engagements abgesagt. Andere wiederum kämpfen mit eingeschränkten Transportmöglichkeiten, Reiseformalitäten und Grenzschließungen und kommen somit erst gar nicht ins Land. Um die diesjährige Spargelernte dennoch sicherzustellen, organisieren die Erzeuger-Betriebe und Genossenschaften wo immer möglich derzeit in Eigenregie Busse und Personentransporte, die die dringend benötigten Arbeitskräfte an der Grenze abholen. Dabei arbeiten alle Landwirtschaftsverbände und Bundesministerien gemeinsam an Lösungen, um die gesamte Obst- und Gemüse-Ernte 2020 mit in- und ausländischen Saisonarbeitskräften einzuholen, so wurden in dieser Woche Online-Vermittlungsplattformen für Saisonkräfte gestartet (TASPO Online berichtete). Denn auch in Zeiten von Corona dürfe das Edelgemüse nicht auf den Feldern verderben, sondern seinen Weg in die Läden finden.

Vermarkter und Produzenten im Osten und Westen optimistisch

„Die Spargeldämme waren bis Ende Februar errichtet und die intensiven Sonnentage Mitte März haben zu einem starken Wachstum in den Verfrühungstunneln und unter den schwarz-weißen Doppel-Folien geführt. Wir hoffen, dass in den nächsten Tagen genügend Erntehelfer verfügbar sind und erwarten dann schnell ansteigende Vermarktungsmengen“, erklärt Hans Lehar, Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden. „Aufgrund des milden Winters konnten wir im Westen in diesem Jahr bereits in der KW 11 den ersten Spargel aus geschütztem und beheiztem regionalem Anbau stechen“, erläutert Labinot Elshani, Generalbevollmächtigter Obst & Gemüse bei Landgard die Situation im Westen des Landes. „Insgesamt setzt sich der Trend zum geschützten Anbau beim Spargel immer mehr durch. Daher rechnen wir auch in diesem Jahr mit einer gleichbleibend guten Qualität und ausreichenden Mengen – immer vorausgesetzt, dass es keine größeren Temperatureinbrüche mehr gibt.“ Auch Hans-Jörg Friedrich, Vorstand der Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG zeigt sich optimistisch: „Die Spargelsaison wird in der Pfalz, wenn das Wetter mitspielt, in der KW 13 beginnen“, pflichtet auch Hans-Jörg Friedrich, Vorstand der Pfalzmarkt für Obst und Gemüse bei.

Auch im Norden und Süden wird gute Qualität erwartet

Im Norden stehe der Freilandspargel bereits ebenfalls in den Startlöchern, wie Carola Ernicke, Geschäftsführerin der Erzeugerorganisation Spargel & Beerenfrüchte GmbH betont: „Auch im Norden ist der Winter praktisch ausgefallen, so dass wir davon ausgehen, dass die Spargelsaison 2020 entsprechend früh beginnen wird, wobei nennenswerte Mengen voraussichtlich erst ab Ende März/Anfang April zu erwarten sein dürften.“ Ganz im Süden stehen die Vorzeichen ebenfalls gut für eine zufriedenstellende Spargelsaison, sollten ausreichend Erntehelfer zur Verfügung stehen. Lorenz Boll, Geschäftsführer bei der Erzeugergroßmarkt Südbaden zeigt sich optimistisch: „Der Kältereiz durch Frosttage war zwar in diesem Winter für die Spargelpflanzen nicht sehr ausgeprägt. Unsere Spargelbauern haben festgestellt, dass die Spargelpflanzen genügend Reserven gebildet haben und daher mit Ertragszuwächsen gerechnet wird. Wenn während der Saison ausreichend Erntekräfte zur Verfügung stehen, erwarten wir gute Qualitäten und ausreichende Mengen."

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