Studie zu nachhaltigen Lebensmittelverpackungen

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Unverpacktes Obst und Gemüse steht in der Gunst der Kundschaft am höchsten. Symbolfoto: PhotoMIX-Company/ Pixabay

Eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat sich mit dem Thema nachhaltige Lebensmittelverpackungen gewidmet. Demnach seien Verbraucher auch bereits, dafür mehr Geld auszugeben.

Unverpackt am beliebtesten

Dass auf Plastik mehr und mehr verzichtet werden soll, ist keine Neuigkeit. Gerade frische Lebensmittel sind oftmals in Plastik verpackt. Forschende der MLU sind kürzlich der Akzeptanz von Obst und Gemüseverpackungen unter Verbrauchern nachgegangen. Bei der nicht repräsentativen Umfrage wurden 260 Personen zu ihren Präferenzen befragt. Demnach stehen unverpackte Lebensmittel in der Gunst der Verbraucher am höchsten, gefolgt von Papierverpackungen und Verpackungen aus recyceltem Plastik. Konventionelles Plastik hingegen schnitt, wenig überraschend, am schlechtesten ab. „Eine breitere Optionsvielfalt, die beispielsweise auch unverpackte Produkte einbezieht, wurde in der Forschung bislang zu wenig berücksichtigt", sagt der Wirtschaftswissenschaftler Sebastian Rhein. In der vorliegenden Studie konnten die Befragten daher zwischen verschiedenen Produktalternativen mit unterschiedlichen Verpackungen wählen.

Klarheit über nachhaltigste Verpackungen gefordert

Die Produkte unterschieden sich nicht nur in der Art ihrer Verpackung, auch der Preis war je nach Verpackungsmaterial höher oder niedriger. „Die von uns befragten Konsumentinnen und Konsumenten zeigten sich durchaus bereit, mehr Geld für Alternativen zu konventionellen Plastikverpackungen auszugeben, wenn sie diese als nachhaltiger empfinden. Selbst wenn sie dafür, wie im Falle von unverpackten Lebensmitteln, quasi weniger erhielten", erklärt Dr. Katharina Sträter. Allerdings spiegeln diese Ergebnisse nicht die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema wider. Welches Verpackungsmaterial nun das nachhaltigste ist, sei unklar, hier müsse Politik und Wissenschaft für Klarheit sorgen.

Kundschaft bereit, mehr Geld auszugeben

„Bislang gingen viele Unternehmen davon aus, dass ihre Kundschaft nicht dazu bereit ist, mehr Geld für nachhaltigere Verpackungen zu zahlen. Das können wir zunächst einmal nicht bestätigen. Vielmehr sehen wir: Die Unzufriedenheit mit Plastikverpackungen ist enorm, darin steckt ein großes Potenzial", erklärt Rhein abschließend. Hier müsse die Forschung weiter ansetzen und allgemeingültige, repräsentative Ergebnisse für die gesamte Bundesrepublik und alle Bevölkerungsschichten liefern.

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