Insgesamt etwa 150 Schadensmeldungen liegen der Versicherung aktuell aus dem vom Sturm betroffenen Gebiet zwischen Emsland und Brandenburg vor, rund ein Drittel davon allein aus dem Großraum Berlin. Dennoch könne „Entwarnung“ gegeben werden, teilte die Gartenbau-Versicherung auf Anfrage von TASPO Online mit, denn zumeist handele es sich lediglich um kleinere Schäden an Gewächshäusern.
Gewächshaus in Oldenburg bei Sturm komplett zerstört
Den größten bislang gemeldeten Einzelschaden richtete Sturm Xavier der Gartenbau-Versicherung zufolge im niedersächsischen Oldenburg an einem 300 Quadratmeter großen Gewächshaus an, das durch einen umgestürzten Baum komplett zerstört wurde.
Im Schnitt sind in den betroffenen Gartenbau-Betrieben jeweils unter 100 Scheiben kaputtgegangen, so die Versicherung. Kleinere Schäden sind ebenso an Folienhäusern durch vom Sturm zerstörte Folien entstanden. Das gesamte, von Sturm Xavier im Gartenbau verursachte Schadenvolumen schätzt die Gartenbau-Versicherung derzeit auf etwa eine halbe Million Euro.
Ammerländer Baumschulen bleiben von Xavier weitgehend verschont
Weitgehend verschont sind auch die Baumschulen im Ammerland geblieben, wirklich dramatische Schäden habe Xavier nicht hinterlassen, wie Jan-Dieter Bruns gegenüber der NWZ erklärte. Zusätzliche Arbeit komme aber trotzdem auf die Betriebe zu, so der Geschäftsführer von Bruns Pflanzen – etwa durch schiefe Container-Pflanzen, die nach dem Sturm wieder aufgerichtet werden müssen, oder ausgebrochene Äste. In diesem Fall müssten die Baumschulen entscheiden, ob die betroffenen Pflanzen noch zu retten oder irreparabel beschädigt sind, so Bruns gegenüber dem Blatt.
Um umgestürzte Bäume im öffentlichen Grün oder in privaten Gärten zu ersetzen, hätten die Ammerländer Baumschulen aber „auf jeden Fall genug unbeschädigte Pflanzen zur Verfügung“, so Bruns in der NWZ. Und der Bedarf dürfte nach Xavier groß sein, sind doch allein im Bad Zwischenahner Kurpark und rund um das Zwischenahner Meer zahlreiche Bäume umgestürzt, wie lokale Medien berichten.
Nordenham: Park bleibt nach Sturm Xavier vorübergehend gesperrt
Ähnliche Bilder gibt es fast aus ganz Norddeutschland. So geht etwa die Stadt Nordenham im Landkreis Wesermarsch davon aus, dass es rund zwei Wochen in Anspruch nehmen wird, um sämtliche von Sturm Xavier verursachten Schäden im öffentlichen Grün zu beseitigen. Aufgrund der Unfallgefahr, die von halb abgerissenen und immer noch in den Baumkronen hängenden Ästen ausgeht, hat die Stadt unter anderem den Friedeburgpark vorübergehend gesperrt.
Die Stadt Braunschweig hat ihren Bürgern ebenfalls empfohlen, öffentliche Grünanlagen vorerst mit Vorsicht zu genießen. In der niedersächsischen Großstadt hatte Xavier am Donnerstag Medienberichten zufolge zahlreiche Bäume zum Umstürzen gebracht und Äste abgerissen. Komplett entwurzelt hatte der Sturm etwa mehrere große alte Bäume im Bürgerpark.
Parks und Gärten in Berlin und Brandenburg von Xavier stark in Mitleidenschaft gezogen
Schwer gebeutelt von Xavier waren auch Brandenburg und Berlin. In den Wäldern der Bundeshauptstadt etwa seien mindestens 20.000 Bäume dem Sturm zum Opfer gefallen, berichtet unter anderem der rbb. Schwere Schäden hat Xavier zudem in den Schlossgärten Charlottenburg, Glienicke und Hohenschönhausen hinterlassen, die aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen wurden.
Mindestens bis Mittwoch soll auch der Neue Garten in Potsdam gesperrt bleiben, in dem laut Medienberichten mindestens 80 Bäume umgestürzt sind. Geschlossen bleiben aufgrund der Sturm-Schäden zudem die Gärten von Paretz, Caputh und Sacrow sowie Park Sanssouci, der Neue Garten und der Park Babelsberg. Bis alle Sturm-Schäden beseitigt sind, könne es auch noch einige Zeit dauern, wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Medien gegenüber äußerte.