Weder Pilze noch Frostschäden verantwortlich
Pilzliche Erkrankungen, die oft als Ursache vermutet werden, spielten bei den beiden Phänomenen übrigens keine Rolle, wie Untersuchungen des Pflanzenschutzamts Niedersachsen schon früher gezeigt hatten. Thuja in Töpfen oder Containern leiden häufig zu Vegetationsbeginn im Mai unter Verbräunungen im inneren Bereich der Pflanzen. Die inneren Triebe können dabei absterben, was jedoch nicht immer der Fall ist.
Anfangs wurden Frostschäden als Ursache für die Verbräunungen vermutet, was sich aber in den Versuchen nicht bestätigte. Vielmehr spielt die Düngung die wichtigste Rolle: Je höher gedüngt wurde, desto größer war das Risiko, dass Schäden auftraten und desto stärker waren die Schäden. Allerdings war auffällig, dass die Schäden zum Teil auch bei niedrigen Düngermengen und geringen Salzgehalten im Substrat auftreten konnten.
Thuja möglichst spät und niedrig düngen
Lediglich ungedüngte Pflanzen blieben in allen Versuchen symptomfrei. Leichte Innenverbräunungen im Mai werden später überwachsen und stellen kein Problem dar, aber Betrieben, die stärkere Schäden befürchten, wird geraten, ihre Thuja ‘Smaragd’ möglichst spät und möglichst niedrig zu düngen.
Im April können hohe Regenfälle oder größere Beregnungsmengen das Risiko von Schäden verringern. Wenn im Mai die Symptome aufzutreten beginnen, ist es für Gegenmaßnahmen allerdings zu spät.
Spitzen-Verbräunungen im Herbst
Sowohl im Container als auch ausgepflanzt ins Freiland können Thuja ‘Smaragd’ unter einem anderen Verbräunungssymptom leiden, das manchmal schon Ende August oder im September auftritt, häufig aber erst im Oktober oder Anfang November. Im oberen Drittel der Pflanze werden Triebe braun und sterben ab, die obersten bleiben aber meist grün.
Die Schäden dürfen nicht mit Trockenschäden verwechselt werden, denn sie sind von der Boden- und Substratfeuchte unabhängig. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, möglicherweise handelt es sich um Calciummangel, der durch eine zu hohe Kaliumdüngung verursacht wird. Denn in Versuchen reagierten die Pflanzen auffallend empfindlich auf eine Kaliumdüngung im Sommer, schon mäßige Kaliumgaben führten zu Symptomen.
Nicht zu viel Kalium
Substrat- und Blattanalysen zeigen allerdings keinen sicheren Zusammenhang zwischen Kalium- und Calciumgehalten, lediglich als Tendenz ist erkennbar, dass bei geschädigten Pflanzen oftmals weniger Calcium als Kalium in den Nadeln gemessen wurde, während sie im umgekehrten Fall immer gesund waren.
Auch wenn die bisherigen Ergebnisse widersprüchlich sind, kann Betrieben, die Thuja ‘Smaragd‘ kultivieren, empfohlen werden, Substrate zu verwenden, die keine außergewöhnlich hohen Kaliumgehalte aufweisen, die Pflanzen zurückhaltend mit Kalium zu düngen und für eine nicht zu geringe Calciumzufuhr zu sorgen. Eine vorsorgliche Kalimagnesia-Düngung im Spätsommer, die manche Betriebe auch bei unbekannten oder ausreichenden Kaliumgehalten im Boden durchführen, ist nicht ratsam.