toom verbannt mit Neonicotinoiden produzierte Zierpflanzen

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toom will ab sofort nur noch Zierpflanzen verkaufen, die ohne als bienengefährlich eingestufte Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe erzeugt wurden. Foto: toom

toom macht Ernst in puncto Bienenschutz: Ab sofort will die Baumarkt-Kette nur noch Zierpflanzen verkaufen, bei deren Produktion auf den Einsatz von als besonders bienengefährlich eingestuften Neonicotinoiden und Pestiziden verzichtet wurde.

Damit verschärfen sich gleichzeitig die Vorgaben für die Zierpflanzen-Lieferanten von toom. Denn wer bei der Produktion etwa von Beet- und Balkonware Pflanzenschutzmittel mit den von Greenpeace auf die „Bienengift-Liste“ gesetzten Wirkstoffen Clothianidin, Thiamethoxam, Imidacloprid, Chlorpyrifos, Fipronil, Deltamethrin und Cypermethrin anwendet, bleibt künftig auf seinen Pflanzen sitzen.

toom seit Längerem im Dialog mit seinen Zierpflanzen-Lieferanten

Für die Zierpflanzen-Lieferanten von toom kommt die Ansage der Baumarkt-Kette, künftig nur noch ohne die genannten Wirkstoffe erzeugte Pflanzen verkaufen zu wollen, allerdings nicht „Knall auf Fall“. Vielmehr hat sich das Unternehmen nach eigener Aussage bereits seit Längerem dazu mit seinen Pflanzen-Produzenten auseinandergesetzt. 

„Für den erfolgreichen Ausschluss von besonders bienengefährlichen Pestiziden in der Zierpflanzen-Produktion war eine intensive und langjährige Zusammenarbeit mit den Lieferanten erforderlich. Denn sogar noch nach vielen Jahren kann der Boden besonders bienengefährliche Rückstände aufweisen, die er an die Pflanzen abgibt. Ebenso werden teilweise mehrjährige Mutterpflanzen in der Produktion genutzt, die immer noch Pestizid-Rückstände enthalten und diese auf Stecklinge übertragen können“, erklärt das Unternehmen.

Greenpeace-Studie prangert Belastung von Zierpflanzen mit bienengefährlichen Pestiziden an

Bereits 2014 hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace in ihrer damals veröffentlichten Studie „Giftiger Garten Eden – eine Analyse der bienenschädlichen Pestizide in Gartenpflanzen auf dem europäischen Markt“ angeprangert, dass viele in Gartencentern, Bau- und Supermärkten verkaufte Zierpflanzen mit Rückständen von als besonders bienengefährlich geltenden Pflanzenschutzmitteln belastet sind.

Die jetzt erfolgte Verbannung von mit als besonders bienengefährlich geltenden Neonicotinoiden/Pestiziden produzierten Zierpflanzen aus den Märkten ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von toom. Wie das Unternehmen angibt, überprüft es bereits seit 2013 sein gesamtes Produkt-Sortiment auf Wirkstoffe, die als besonders schädlich für Bienen gelten.

toom nimmt Pflanzenschutzmittel mit bienengefährlichen Wirkstoffen bereits 2015 aus dem Regal

In diesem Zuge hat die Baumarkt-Kette vor zwei Jahren unter anderem sämtliche Pflanzenschutzmittel aus dem Verkauf genommen, die die von Greenpeace als besonders bienenschädlich eingestuften Wirkstoffe enthalten. „Zusätzlich berät das geschulte Fachpersonal, wie Kunden Schadinsekten, Pilze und Krankheiten auf sanftere Weise und ohne den Einsatz von chemischen Mitteln im Zaum halten können“, erklärt toom.

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