Gärtnereien verzichten bei bestimmten Kulturen komplett auf Torf
In dem neuen FNR-Video, welches von TV-Moderatorin Sabrina Nitsche moderiert wird, kommen die Profi-Gärtner Peter Opschroef und Christoph Schönges zu Wort. Nitsche besuchte für das Video die beiden Betriebe der Gärtner, die demnach zu den ersten gehören, die in Deutschland bei bestimmten Kulturen komplett auf Torf verzichten. Opschroef führt die Gärtnerei Alora in Straelen am Niederrhein und Schönges ist Inhaber der Gärtnerei Floreco in Korschenbroich. Man wolle mit dem Verzicht auf Torf einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz und hin zu mehr Nachhaltigkeit leisten, heißt es.
Anthurium und Calibrachoa ohne Torf kultiviert
Peter Opschroef kultiviert in seiner Gärtnerei Anthurium, auch bekannt als Flamingoblume und verzichtet bei der Kultivierung dieser Pflanzen komplett auf Torf. Im Video erklärt der Gärtner, dass der große Lufteinschluss im Substrat dafür sorgt, dass die Pflanzen nicht so leicht vernässen. Christoph Schönges ist unter anderem auf Mini-Petunien (Calibrachoa) spezialisiert, bei denen er ebenfalls auf torffreie Produkte setzt. Laut Schönges haben die torffreien Erden zudem den Vorteil, dass die schnell abtrocknende, torffreie Erde einem Befall mit Trauermücken vorbeugt. Diese sorgen gerade bei Calibrachoa des Öfteren mal für Probleme. Durch die Empfindlichkeit ihrer Wurzeln fühlen sich die Mini-Petunien zudem im gut durchlüfteten Substrat laut Schönges sogar wohler als in herkömmlicher Erde.
Gießaufwand steigt bei torffreiem Substrat
Was sich durch den Verzicht auf Torf allerdings erhöhe, sei der Gießaufwand, dem sind sich beide Gärtner einig. Einen Mehrbedarf an Wasser beziffern sie mit etwa 10 Prozent. Dabei muss auch beachtet werden, dass nicht zu viel gegossen werde, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Auch beim Düngen müssen die Gärtner beachten, dass dieser konstant und regelmäßig zu geben sei. Das Haltevermögen der Torfersatzstoffe für Nährstoffe ist nämlich wie auch für Wasser etwas geringer als bei Torf.