Torfmengen im Gartenbau: weitere Umfrage-Teilnehmer gesucht

Veröffentlichungsdatum:

Die Bundesregierung wünscht sich eine deutliche Reduktion des Torfeinsatzes im Gartenbau. Foto: Katrin Klawitter

Wie viel Torf wird aktuell im Gartenbau eingesetzt? Unter anderem dieser Frage geht das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft nach, das damit beauftragt wurde, die Torfminderungs-Strategie der Bundesregierung im Rahmen des Verbundprojekts „Mitode“ wissenschaftlich zu begleiten und zu unterstützen. Dazu erfolgt derzeit eine Online-Befragung, für die weitere Teilnehmer gesucht werden.

Betriebe können real eingesetzte Substrat- und Torfmengen angeben

Seit Juli haben Gartenbau-Betriebe der Bereiche Baumschule, Zierpflanzenbau, Anbau von Beerenobst und Topfkräuter-Anbau die Möglichkeit, ihre real eingesetzten Mengen an Substrat und Torf in einer Online-Umfrage anzugeben. Bis jetzt haben den Angaben zufolge erst wenige Betriebe den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Im Bereich Beerenobst und Topfkräuter etwa ist auf Grund der geringen Teilnahme eine Auswertung der Ergebnisse zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.

108 Gartenbau-Betriebe gaben bisher an, dass sie auf die Produktion von Zierpflanzen spezialisiert sind. Bezogen auf die Gesamtzahl von 2.690 Zierpflanzen-Betrieben in Deutschland (Quelle: Destatis 2017), die Fertigware an Zimmer-, Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden produzieren, repräsentieren die Ergebnisse bis jetzt vier Prozent der Grundgesamtheit. Im Bereich Baumschule liegen dagegen bereits erste Ergebnisse vor, die im aktuellen TASPO extra Torf & Humus in der Ausgabe 47/2020 näher ausgeführt werden.

Umfrage-Ergebnisse mit zusätzlichen Teilnehmern immer genauer

Wie Anja Kretzschmann, Arbeitsgruppe Ökonomik des Gartenbaus am Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, erklärt, werden die Ergebnisse mit zusätzlichen Umfrage-Teilnehmern immer genauer. Betriebe könnten mit ihren Daten dabei helfen, die Berechnungsgrundlagen zu verbessern – damit in der Zukunft eine funktionierende Politik für die Praxis entsteht und der deutsche Gartenbau in seiner Vielfältigkeit erhalten bleibt, so die Wissenschaftlerin. Die Daten werden dabei nur zusammengefasst ausgewertet, sodass kein Rückschluss auf einzelne Betriebe möglich sei.

Das Wissen um die Substrat- und Torfmengen, die derzeit im Gartenbau eingesetzt werden, soll das Fundament für weitere, darauf aufbauende Untersuchungen bilden, wie Kretzschmann erläutert. Im Fokus der Untersuchungen stehen auch wichtige ökonomische Fragen: Wie wirkt sich die Torfreduktion auf die Wirtschaftlichkeit der Produktion aus? Kann man Wettbewerbsnachteile gegenüber dem europäischen Ausland fassen? Wie unterscheiden sich die Minderungspotenziale in den Sparten – und ist es fair, die gleichen Reduktionsziele für alle Gartenbau-Sparten zu fordern?

Online-Befragung dauert nur rund zehn Minuten

„Alle diese Fragen müssen sinnvollerweise vor der Einführung von Maßnahmen geklärt werden. Bitte helfen Sie als Praktiker uns dabei, diese Fragen zu beantworten“, so Kretzschmann, die auf weitere Teilnehmer an ihrer aktuellen Befragung zu den im Gartenbau eingesetzten Substrat- und Torfmengen hofft. Die Online-Umfrage, die über die Website des Thünen-Instituts zu erreichen ist, dauert Kretzschmann zufolge nur etwa zehn Minuten.

Cookie-Popup anzeigen