Tagung „Torfminderung“ mit 140 Teilnehmern
Torf ist ein fossiler Rohstoff, in dem in vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden viel Kohlenstoff gebunden werden konnte. Wird der fossile Rohstoff Torf genutzt, wird bei seinem nachfolgenden Abbau CO₂ freigesetzt. Daher erarbeitet das BMEL eine konkrete Strategie zur Minderung des Torfverbrauchs in Kultursubstraten, bei der auch das Thünen-Institut (TI) und das Julius-Kühn-Institut (JKI) involviert sind. Unter dem Thema „Torfminderung“ eröffnete der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Uwe Feiler, eine Tagung, an der über 140 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden teilnahmen.
Alternative Substratausgangsstoffe vorgestellt
Auf der Tagung „Torfminderung“ wurden zum einen etablierte organische und mineralische Substratausgangsstoffe wie Kompost, Rindenhumus und Holzfasern vorgestellt. Zum anderen befasste man sich auch mit neuen Materialien, die zukünftig die Palette der Substratkomponenten ergänzen könnten. Über diverse Erfahrungen mit torfreduzierten Substraten berichteten namhafte Referenten während der Tagung und zeigten verschiedene Lösungsansätze auf, die Gärtnern neue Möglichkeiten eröffnen.
„Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen“
„Damit wir in Deutschland die notwendigen CO₂-Einsparungen erreichen können, bedarf es nationaler Anstrengungen: Unsere Torfminderungsstrategie ist dabei eine der Maßnahmen der Bundesregierung. Es ist wichtig, dass wir Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam Lösungsgansätze für den Gartenbau entwickeln. Das ist heute wieder ein Stück weit gelungen; deshalb ist heute ein guter Tag für den Klimaschutz“, freute sich Feiler bei der Veranstaltung.
Förderbescheide von insgesamt 71.500 Euro übergeben
Um den großflächigen Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau zu ermöglichen und regionale Lösungskonzepte aufzuzeigen, fördert das BMEL ein entsprechendes Modell- und Demonstrationsvorhaben. In fünf über das Bundesgebiet verteilten Modellregionen werden Zierpflanzenbau-Betriebe vier Jahre lang bei der Verringerung des Torfanteils in den Pflanztöpfen von regionalen Experten begleitet. Repräsentativ für die fünf Modellregionen übergab Uwe Feiler im Rahmen der Tagung die Förderbescheide.
• Modellregion Nord: Gärtnerei Ablaß – Fördersumme 12.693 Euro
• Modellregion West: Gartenbau Stefan Gerritzen – Fördersumme 13.250 Euro
• Modellregion Ost: Rosengut Langerwisch GmbH & Co. KG – Fördersumme 15.047 Euro
• Modellregion Süd-West: Sauter grün erleben GmbH & Co. KG – Fördersumme 15.576 Euro
• Modellregion Süd: Gärtnerei Eichelmann – Fördersumme 15.161 Euro