Torfminderung: Hersteller verzeichnen erste Erfolge

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Das Etappenziel bei den Hobbyerden konnte bereits vorzeitig erreicht werden. Symbolfoto: cottonbro/ Pexels

Die Hersteller von Substraten und Erden konnten bereits frühzeitig Erfolge bei den selbst gesteckten Zielen im Rahmen der Torfminderung erzielen. Laut neuesten Erhebungen des Industrieverbands Garten (IVG) sei die Selbstverpflichtung für 2025 bereits jetzt erreicht.

Ziele für Hobbyerden vorzeitig erreicht

Die Substrat- und Erdenherstellen hatten sich Mitte 2020 gemeinschaftlich selbst zu erreichende Ziele bei der Torfminderung auferlegt. Demnach wollte man die Ziele der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen umsetzen und den Anteil von alternativen Ausgangsstoffen bis 2025 in Hobbyerden auf 50 Prozent und bei Kultursubstraten auf 20 Prozent erhöhen. Bis 2030 sollte der Anteil auf 70 Prozent bei Hobbyerden und auf 30 Prozent bei Kultursubstraten aufgestockt werden. Laut IVG habe die Industrie das erste Etappenziel bereits jetzt erreicht, drei Jahre vor dem gesteckten Zeitlimit. Neuesten Erhebungen des Verbandes zufolge betrage der Torfanteil in Blumenerden für den deutschen Markt 2021 nur noch 48 Prozent und sei damit gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent gesunken (2020: 55 Prozent). „Erreicht werden konnte dieses Ziel nur durch gemeinsame Anstrengungen im Bereich der Rohstoffverfügbarkeit und durch die von den Unternehmen mitbetriebene Erforschung und Herstellung alternativer Substratausgangsstoffe“, erklärt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG das Ergebnis.

Nachfrage aus Produktionsgartenbau gleichbleibend

Wie der IVG weiter mitteilt, sei die Nachfrage nach torfreduzierten Profisubstraten aus dem Erwerbsgartenbau auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Der Anteil an organischen und mineralischen Torfersatzprodukten bliebe hier unverändert bei circa 22 Prozent. Dieser Wert liegt allerdings bereits zwei Prozent über dem selbst auferlegten Ziel, den Torfersatzanteil in Profisubstraten bis 2030 auf 20 Prozent zu bringen. Auch hier sei demnach das Ziel bereits vorzeitig erreicht. Bis 2030 soll dieser Wert allerdings auf 30 Prozent gesteigert werden. „Das erste Etappenziel ist erreicht, für jedes weitere Prozent muss hart gearbeitet werden und dafür bedarf es nun umgehend der entsprechenden politischen Rahmenbedingungen und Unterstützung“, so Testroet. Besonders im Hinblick auf steigende Kosten bei Energie und Logistik sei die Branche auf sichere Substrate angewiesen, der IVG erklärt damit die Zurückhaltung der Branche und nimmt daher nun die Politik in die Pflicht.

Positionspapier soll Politik in die Pflicht nehmen

Dass die Hersteller die selbst auferlegten Ziele auch weiterhin so schnell und vorzeitig realisieren können, davon ist laut Testroet nicht mehr auszugehen. Die aktuelle Situation rund um den Konflikt in der Ukraine schneide die Hersteller nahezu von ihren Bezugsquellen alternativer Ausgangsstoffe aus Osteuropa ab. Lieferketten seien massiv gestört und auch eine weitere Verschärfung der Lage sei durchaus denkbar und zu erwarten. Hier müsse die Politik für Unterstützung sorgen, weshalb der IVG aktuell an einem Positionspapier arbeite und sich daher außerstande sehe, eine weitere Prognose zum Verlauf der Torfminderung abzugeben.

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