Themen und Besuchermagnete der Landesgartenschau
„Ein großes Thema der Gartenschau ist der Kontrast der formal und linear angelegten Freiflächen. Dem gegenüber stehen die naturnah gestalteten Wildwiesen mit ihrer Vielfalt an Wildstauden. Laut Konzept der Planer Böhm Benfer Zahiri Landschaftsarchitekten aus Berlin werden die durch das Gelände laufende Promenade, die Gelenkplätze und der zentrale Quartiersplatz von Schotterflächen begleitet. In diesen offenen Flächen soll sich eine Ruderal-Vegetation ansiedeln – ein Symbol für den Wiedereinzug der Natur“, erklärt Sperling, der selbst gelernter Gärtner und studierter Diplomingenieur für Garten- und Landschaftsplanung ist.
Ein besonderer Besuchermagnet ist Sperling zufolge die Ausstellerachse mit den vielen Hausgarten-Beispielen sowie die 1.000 Quadratmeter große Blumenhalle. Ebenfalls beliebt sei die „Oase der Ruhe“, in der störende Umweltgeräusche durch das beruhigende und gleichmäßige Geräusch des Wassers ausgeblendet werden. Eine scheinbar schwebende Terrasse aus Grauwacke mache die Wasserfläche erlebbar, große Quader im Mittelpunkt laden zum Verweilen um den Quellstein ein.
Themengärten und Kamper Gartenreich haben viel zu bieten
„Aber auch das Kamper Gartenreich hat viel zu bieten, vor allem für Erholungssuchende. Der ,Alte Garten‘ mit Staudenrabatten, Blumen und Nutzpflanzen sowie der ,Obstgarten‘ prägen den Eingangsbereich. Hier befinden sich eine kleine, archäologische Ausgrabungsstätte und das Haus der Imker. Der Weg hoch zum Abteiberg führt durch die neuen Paradiesgärten am Osthang. Den eindrucksvollen Terrassengarten prägen kunstvoll geschnittene Gehölze, Fontänen-Brunnen, eine Treppenanlage und ein barockes Parterre“, erläutert Sperling.
In den Themengärten sind rotlaubiges Imperata oder Carex buchananii zu finden, erklärt der Geschäftsführer der Landesgartenschau, außerdem Carex maerii oder Calamagrostis sowie Füllgräser wie Melica. „Bei den Einfassungen wurde mit Fagus, Taxus und Liguster gestaltet, dazu kommen Liquidambar- und Pappelhecken. In Kamp-Lintfort waren die Bedingungen optimal für eine Wildblumenwiese mit dem sehr mageren Boden als Ausgangsvoraussetzung. Anfang Juni war der Blühhöhepunkt von Leucanthemum vulgare. Verlängert wurde dieses Margeritenmeer durch Inseln aus verschiedensten Allium-Sorten, Iris sibirica und Leucanthemum.“
Gärten rücken in Corona-Zeiten in ein anderes Licht
Sperling sagt, dass zu Zeiten von Corona der Garten wieder in ein anderes Licht rückt. Durch die Ausgangsbeschränkungen könne sich jeder Gartenbesitzer glücklich schätzen, so ein Outdoor-Wohnzimmer zu haben. Gefallen finden nach wie vor Hochbeete, erwähnt er. „Bepflanzt wird auch hier in Kombination Nutzpflanzen mit Blühstauden: Geranien mit Pfefferminze und Petersilie, dazwischen Mangold – je nach dem rot oder gelb geadert – ist es eine schöne Kombination von Farbe und Blatttexturen.“ Sperling ergänzt, dass Naturgärten ebenfalls groß im Kommen seien.