Trockener und warmer Frühling stellt Pflanzen vor Herausforderung

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Toleriert Hitze und Trockenheit: Der Strandroggen. Foto: Baumschule Horstmann

Prognosen sagen auch für diesen Sommer erneut Rekordhitze und anhaltende Trockenheit voraus. Im Frühling ist 2020 besonders wenig Niederschlag gefallen, die Böden sind trocken und stellen Pflanzen vor enorme Herausforderungen.

Wenig Niederschlag prägt den Frühlingsbeginn

Eine Folge des Klimawandels macht sich beim Gärtnern deutlich bemerkbar, nämlich dass die Trockenperioden zunehmen und ein Temperaturrekord den nächsten jagt. Schon im Frühjahr wird anhaltende Trockenheit zum Problem. Das belegen aktuelle Zahlen, denn laut Deutschem Wetterdienst (DWD) fielen vom 14. März bis 18. April 2020 vielerorts weniger als 10 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Vegetationsperiode begann durch die milden Temperaturen Mitte März bereits zwei Wochen früher als im vieljährigen Mittel. Hinzu kamen viele Sonnentage, trockene Luft und teils starker Wind, was für hohe Verdunstungsraten von etwa sechs Litern pro Tag sorgte. Pflanzen hatten in diesem Zeitraum bereits erhöhten Wasserbedarf, der sogar deutlich höher war, als die Niederschlagsmenge. Das im Boden gespeicherte Wasser konnte diesen erhöhten Bedarf ebenfalls nur bedingt stillen, wodurch die oberen Bodenschichten aktuell ausgetrocknet sind.

Dem neuen Hitzestress sind nur besonders angepasste Pflanzen gewachsen

Auf fehlenden Regen und heißere Sommer gut eingestellt galten bislang viele Stauden und Gehölze. Doch auch bei ihnen lasse sich laut Baumschule Horstmann beobachten, dass sie an ihre Grenzen stoßen. Auf diese neuen Anforderungen von Pflanzen reagiert das Unternehmen und stellt auf der Firmenhomepage in einer eigenen Kategorie hitzeverträgliche Pflanzen vor. Generell gelte, dass viele mediterrane Pflanzen direkte Sonneneinstrahlung über den gesamten Tag sehr gut vertragen. Auch Gewächse, die sich an anderen Orten an stark sonnige Standorte angepasst haben, tolerieren große Hitze. Präriepflanzen und Steppengewächse lieben die Sonne und ertragen sehr hohe Temperaturen. Auch bei den Bäumen gibt es die speziellen Klimabäume, die gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen vor allem in Städten als Grün der Zukunft gelten.

Hitzeresistent nicht gleich trockenheitsresistent

Um mit gestiegenen Temperaturen und längeren Trockenphasen gut zurechtzukommen, haben viele Pflanzen spezielle Strategien entwickelt, wie sie diese Phasen überdauern können. Das zeige sich laut Baumschule Horstmann beispielsweise in ledrigen und festen Blättern, die nicht so schnell verbrennen wie dünnes, weiches Laub. Auch speichern dickfleischige Blätter besser das Wasser. Viele Pflanzen, die hohe Temperaturen tolerieren, schützen sich vor zu viel Verdunstung über die Blätter durch feine Härchen oder einen ausgeprägten Flaum auf ihrem Laub. Andere haben sich durch eine helle, silbergrüne Blattfarbe gegen die Sonne gewappnet, denn solche Farben erhitzen sich weniger stark. Allerdings vertragen hitzetolerante Pflanzen nicht auch gleich weniger Flüssigkeit. Können die Wurzeln genügend Feuchtigkeit nachziehen, welkt die Pflanze nicht. Doch es gibt auch Pflanzen, die auf extrem trockenen Böden wachsen und längere Perioden ohne Niederschläge überleben. Diese Pflanzen eignen sich für sehr sandige Böden, die keine Feuchtigkeit speichern können.

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