83 Sorten aus 23 verschiedenen Gattungen im Test
In diesem Sommer wurden 83 Sorten aus 23 verschiedenen Gattungen auf einer Container-Stellfläche ausgepflanzt und unter Beigabe von nur rund 50 Prozent der optimalen Wassermenge kultiviert. Von jeder Sorte wurde eine entsprechende Vergleichskultur mit optimaler Wassermenge versorgt: So wurden Gattungen wie Delosperma und Sedum mit einer Durchflussmenge von zwei Litern pro Stunde (l/h) bewässert, Pelargonien und Phlox beispielsweise mit vier l/h, Calibrachoa und Osteospermum mit acht l/h und Bidens und Petunia mit zwölf l/h. Täglich um 18 Uhr wurde über zwölf oder 24 Minuten getropft. Die wasserreduzierten Pflanzen erhielten damit zwischen 0,4 und 2,4 Liter pro Tag, die Kontrolle entsprechend zwischen 0,8 und 4,8 Liter pro Tag.
Selecta one und LVG Heidelberg veröffentlichen Auswertung
Bonitiert wurden unter anderem die Kriterien „Gesamteindruck“ und „irreversible Pflanzenschäden“. In einer von Selecta one und der LVG Heidelberg veröffentlichten Auswertungstabelle sind die Sorten dargestellt, die im Hinblick auf die genannten Kriterien im Zeitraum von KW 24 und 37 mit gut bis sehr gut bewertet wurden. „Erstaunlich war für uns, dass im Test neben Sorten, die bekannterweise an Trockenheit angepasst sind, wie Sedum und Delosperma, sogar Sorten aus den Bereichen Calibrachoa wie ‘MiniFamous Uno Double LavTastic’, ‘Rave Pink 16’ und ‘PinkTastic’ sowie Petunien wie ‘NightSky’, ‘Famous Laser Pink’ und ‘Royal Sky’ der Trockenheit trotzten und bei nur 50 Prozent der optimalen Wassermenge noch als gut bis sehr gut bewertet wurden“, erklärt Sebastian Mainz, Senior Trade Marketing Manager bei Selecta one.
Bedarf an trockenheitstoleranten Sorten wird steigen
„Durch ausgeprägte Hitzesommer kommen neue Herausforderungen auf uns zu“, ergänzt Ute Ruttensperger von der LVG Heidelberg. „Kommunen und Verbraucher werden sich in der kommenden Zeit verstärkt auf mehr Bewässerung einstellen müssen. So wird auch der Bedarf nach Sorten mit höherer Trockenheitstoleranz und auch angepassten Wachstumszyklen steigen. Gerade blühende Pflanzen haben einen hohen biodiversitären Nutzen. Darauf muss die Züchtung reagieren. Gezielte Informationen am POS sind zudem wichtig, um eine breite Vielfalt in der Pflanzenverwendung zu erhalten“, so die Expertin.