Trotz Hygienemaßnahmen: 11 Gemüsehof-Mitarbeiter mit Corona infiziert

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Der Gemüsehof in Borken baut vornehmlich Möhren, Sellerie und Lauch an. Trotz aller Hygienemaßnahmen brach unter den Beschäftigten COVID-19 aus. Foto: Dave Alexander / Pixabay

Zuletzt beherrschten immer wieder Ausbrüche des Corona-Virus‘ in der Fleischproduktion die Schlagzeilen. Wie der WDR am Montag berichtete, sei es auf einem Gemüsehof in Borken im Münsterland nun ebenfalls zu einer Ansteckung von insgesamt elf Mitarbeitern mit dem neuen Virus gekommen, trotz der vorbildlichen Umsetzung der Hygienevorschriften in dem Betrieb.

Corona-Symptome bei einer Mitarbeiterin

Am Montag stand fest, dass sich von insgesamt 148 Beschäftigten elf Angestellte des Borkener Gemüsehofs mit dem Corona-Virus infiziert haben. Auf Veranlassung des Kreisgesundheitsamtes wurden alle Beschäftigten getestet, nachdem bei einer Mitarbeiterin Corona-typische Symptome aufgetreten waren. Die Frau suchte deshalb einen Hausarzt auf, der bei ihr den Test durchführte, der schließlich positiv ausgefallen war.

Gemüsehof beschäftigt Saisonarbeiter aus Rumänien

Die Behörden des Kreis Borken veranlassten daraufhin unverzüglich eine gründliche Untersuchung der Wohnung, sowie des Arbeitsumfeldes der Erkrankten. Der Gemüsehof in Borken baut auf rund 500 Hektar Gemüse wie Möhren, Lauch und Sellerie an und beschäftige laut WDR vorwiegend Saisonarbeiter aus Rumänien. Diese wohnen auf den Hof oder in direkter Nachbarschaft. Die Unterbringung erfolge, wie in den Regularien zur Saisonarbeit vorgesehen, in voneinander getrennten Kleingruppen. Die Saisonarbeiter leben meist in Einzel- oder Zweibettzimmern. Die erkrankte Frau und ihre Arbeitsgruppe wurden schließlich unmittelbar vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt.

Betrieb hat sämtliche Hygieneauflagen erfüllt

Der Betrieb in Borken galt laut WDR als vorbildlich, was die Arbeitsbedingungen und die Umsetzung der Hygienevorschriften angehe. Die Unterkünfte seien erst kürzlich durch den Arbeitsschutz und die Stadt Borken überprüft worden und es habe keine Beanstandungen gegeben. Für den Betrieb liege zudem ein Hygieneplan vor. „Wir sind natürlich alle sehr bestürzt. Wir haben alle Hygienemaßnahmen von Beginn der Pandemie immer eingehalten und das hat uns natürlich alle sehr geschockt, dass es trotzdem dazu gekommen ist“, erklärte Geschäftsführer Tobias Braun gegenüber dem WDR. Braun zeige sich sehr kooperativ, betonte das Kreisgesundheitsamt gegenüber dem Sender. In wenigen Tagen solle die gesamte Belegschaft erneut getestet werden und auch eine erneute Überprüfung des gesamten Betriebes solle in den kommenden Tagen stattfinden. Nach Angaben des Amtes bestehe keinerlei Gefährdung für die Bevölkerung. Die Infizierten und ihre Mitbewohner seien isoliert untergebracht und es gelten für alle Beschäftigten gelten Kontaktbeschränkungen. Zudem darf das Betriebsgelände nicht verlassen werden.

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