Tulip Trade Event als Neuheiten-Schaufenster
Flankierend zum Tulip Trade Event, dem farbenfrohen „Schaufenster der Tulpenzucht“, hatte die niederländische Blumenzwiebel-Marketingorganisation iBulb zur internationalen Pressereise eingeladen. Acht Journalisten aus acht Ländern besuchten fünf der zwölf teilnehmenden Tulpenexporteure, außerdem ein Gartencenter und zum krönenden Abschluss der Pressereise den Keukenhof, der genau einen Tag zuvor die Saison 2019 eröffnet hatte.
Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung am 20. März war der Tulpenzwiebelproduzent P. Aker aus Venhuizen, der seine Tulpenleistungsshow mit der Feier seines 125-jährigen Jubiläums verband. „Es lässt sich eine Verschiebung des Exportmarktes beobachten“, stellte Joris de Waard, Einkaufsleiter bei P. Aker, fest. „Früher ging es in Ländern wie Deutschland und Polen, aber heute sieht man Exporteure schon bis hinter Moskau fahren. Und auch noch weiter entfernte Exportmärkte sind im Kommen, zum Beispiel China und andere asiatische Länder.“ Gefragte Neuheiten-Trends seien zweiblütige Tulpen und zweifarbige Varianten. Aber auch die Nachfrage nach knalligen Farben sei unvermindert groß. Für gute rote, gelbe oder rosa Tulpen gäbe es immer einen Markt.
Tulpen mögen keine Hitze
Für die Journalistinnen und Journalisten war Boots Flowerbulbs aus Hem die nächste Station auf der Reise zu den Tulip Trade Event-Teilnehmern. Das Unternehmen produziert seit 1890 in der mittlerweile vierten Generation Gladiolen, Hyazinthen, Lilien und Tulpen. Die wichtigsten Exportländer sind Italien, Portugal, Spanien, Frankreich, Rumänien, China, Vietnam, Südkorea, Taiwan, Mexiko, Nordafrika und mehrere Länder im Nahen Osten. 180 Tulpensorten präsentierte Boots, über zehn Prozent davon neue Sorten.
Wie bei vielen Zwiebelproduzenten hatte auch im Hause Boots der Hitze- und Trockensommer zu Engpässen und Preiserhöhungen geführt. Executive Director Bonne Boots: „Wie lange es dauert, bis die Verluste von 2018 aufgeholt sind, hängt natürlich vom Wetter in diesem und den kommenden Jahren ab.“ Tulpen mögen eben keine hohen Temperaturen. Bei Boots hat inzwischen, wie bei vielen anderen Tulpenzwiebelproduzenten auch, die Digitalisierung und Automatisierung vollständig Einzug gehalten. So wird etwa das Aussortieren von unbrauchbaren Zwiebeln komplett von „lernenden“ Digitalkamera-Systemen erledigt.
Zwei weitere Produzenten
Die nächste Station der Pressereise war der Familienbetrieb Jan de Witt en Zonen, der 1922 gegründet wurde und auf den Export, die Präparation und die Vermehrung von Blumenzwiebeln spezialisiert ist. Pro Jahr verkauft das Unternehmen über 100 Millionen Zwiebeln und liefert vor allem Tulpen- und Lilienzwiebeln, aber auch andere Blumenzwiebeln wie Hyazinthen, Iris und Hippeastrum. Frühjahrsblühende Kulturen wie Tulpen und Lilien sind ein Schwerpunkt des ebenfalls vollständig digitalisierten und automatisierten Unternehmens.
Die letzte Station am ersten Tag der Pressereise war der Produzent Bot Flower Bulbs in Andijk. Bot Flowerbulbs exportiert Blumenzwiebeln, Lilien, Tulpen, Gladiolen und Iris. Die Tulip Trade Event-Besucher konnten das aktuelle Sortiment im Gewächshaus bestaunen und dort auch mit den Beratern ins Gespräch kommen.