Überdurchschnittlich gute Kirschernte

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Die deutschen Erzeuger von Kirschen können auf eine sehr gute Ernte blicken. Foto: Jill Wellington/ Pixabay

Die deutschen Obstproduzenten können in diesem Jahr auf eine überdurchschnittlich gute Kirschernte blicken. Wachstumstreiber waren hierbei vor allem Süßkirschen, das geht aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.

Steigerung von 26,8 Prozent gegenüber 2021

Nachdem die Erzeuger von Kirschen im vergangenen Jahr eine besonders schwache Ernte hinnehmen mussten, die rund 38.400 Tonnen betrug, habe sich die Erntemenge in diesem Jahr um 26,8 Prozent gesteigert. Demnach wurden im Jahr 2022 insgesamt 48.700 Tonnen Kirschen geerntet. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021 beträgt die Steigerung 6,3 Prozent. Im zehnjährigen Mittel liege die Erntemenge laut Destatis bei rund 45.800 Tonnen. Allerdings erwartete man im Vorfeld dieses Jahres eine noch bessere Ernte, man ging ersten Schätzungen zufolge Ende Juni noch von einer Süß- und Sauerkirschenernte von 54.700 Tonnen aus. Aufgrund von Witterungseinflüssen und Schädlingsbefall konnten diese Erwartungen nicht ganz erfüllt werden.

Gutes Jahr für Süßkirschen, Sauerkirschen verlieren an Bedeutung

Die dennoch gute Ernte 2022 sei auf die überdurchschnittlich guten Erntemengen bei Süßkirschen zurückzuführen. Hier betrug die Menge rund 38.500 Tonnen. Der vergleichsweise geringe Vorjahreswert von 27.300 Tonnen konnte damit um 40,7 Prozent übertroffen werden. Im Vergleich mit dem Zehnjahresdurchschnitt, der bei 31.700 Tonnen liegt, fiel die diesjährige Süßkirschenernte um 21,2 Prozent höher aus. Die Anbaufläche für Süßkirschen betrug 2022 insgesamt 5.700 Hektar, wobei Sauerkirschen auf knapp 1.600 Hektar produziert wurden. Die Bedeutung von Sauerkirschen habe damit in den vergangenen zehn Jahren abgenommen und nahezu ein Drittel der Anbaufläche eingebüßt. Die Erntemenge von Sauerkirschen betrug 2022 demnach 10.200 Tonnen. Der Zehnjahresdurchschnitt von 14.100 Tonnen wurde damit um 27,5 Prozent unterschritten, was Destatis vor allem auf die geringere Anbaufläche zurückzuführen.

Baden-Württemberg Spitzenreiter beim Anbau

Beim Süßkirschenanbau liegt in Deutschland das Bundesland Baden-Württemberg an der Spitze. Hier wurden allein 18.300 Tonnen Süßkirschen erzeugt, was einen Anteil von 47,6 Prozent der gesamtdeutschen Erntemenge bedeutet. Der Schwerpunkt des Sauerkirschenanbaus hingegen liegt in Rheinland-Pfalz, wo mit 3.500 Tonnen rund 34,3 Prozent der deutschen Erntemenge erzeugt wurden.

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