Sturm und Hagel richteten erhebliche Schäden an
Nach einem überdurchschnittlichen Schadenjahr 2021 entpuppte sich auch das vergangene Jahr als überdurchschnittlich, was die Schäden im Gartenbau angeht. Demnach musste die GV über 50 Millionen Euro auszahlen, jeder fünfte Mitgliedsbetrieb war demnach von Schäden betroffen. Die meisten Schäden verursachten dabei die Sturmtiefs Ylenia, Zeynep und Antonia in Deutschland im Februar 2022. Im Sommer war zudem die italienische Westküste mehrfach von schweren Stürmen bis hin zu Tornados betroffen. Auch dieser Sturm kostete die Versicherung mehrere Millionen Euro. Des Weiteren war Hagel die zweithäufigste Ursache für Schäden, vor allem in Frankreich. Hier gingen viele Scheiben im dicht besiedelten Gartenbauzentrum in Orléans zu Bruch. Der Schaden allein hier betrug rund 5 Millionen Euro, insgesamt fielen in Frankreich etwa 7 Millionen Euro allein im Juni für Hagelschäden an.
Schädlinge und technisches Versagen
Neben den Naturereignissen sorgten zudem Quarantäneschädlinge für Verluste im Erwerbsgartenbau. Das Jordanvirus ToBRFV richtete in mehreren deutschen Tomatenbetrieben Schäden in jeweils sechsstelligen Bereichen an. Darüber hinaus sorgte auch technisches Versagen für Schadensmeldungen.
Zunehmende Internationalisierung und Digitalisierung
Neben Mitgliedern in Deutschland, Frankreich, Italien und weiteren europäischen Nationen, schloss die GV im vergangenen Jahr auch erste Verträge in Polen ab. Dadurch sei man mittlerweile in acht Ländern aktiv. „Die letzten beiden Jahre haben wieder gezeigt, wie wichtig eine breite regionale Streuung unserer Mitglieder ist. Nur so können wir auch im Klimawandel einen bezahlbaren und guten Schutz anbieten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der GV Christian Senft die zunehmend internationale Ausrichtung des Spezialversicherers. Zudem wolle man den Schadenprozess reformieren und habe in diesem Zusammenhang ein Digitalisierungsprojekt gestartet. „Unser erstes Ziel ist es, für unsere Mitglieder noch schneller und besser zu werden. […] Außerdem sollen unsere Teams in der Zentrale und vor Ort mehr Zeit haben, ihre menschlichen Qualitäten in der Beratung und bei der persönlichen Unterstützung unserer Mitglieder einzusetzen. Hierfür stellen wir in diesem Jahr wichtige Weichen“, gibt Senft Einblicke in den aktuellen Prozess.