UK: Forscher bewerten Weg zum torffreien Gartenbau

Veröffentlichungsdatum:

Auch die britische Regierung fordert eine deutliche Minderung des Torfabbaus und -einsatzes. Foto: bernswaelz/ Pixabay

Ein Bericht der Universität Coventry hat die Fortschritte Großbritanniens auf dem Weg zum torffreien Gartenbau bewertet. In der über 90 Seiten umfassenden Veröffentlichung wird detailliert aufgezeigt, welche Faktoren ein weiteres Fortschreiten zur Torfreduktion behindern und gibt Handlungsempfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Treibhausgas-Emissionen bei Torfabbau sorgen für Diskussionen

Der Schutz von Torfmooren sei demnach nicht nur eine Frage des Schutzes wilder Lebensräume. Torfgebiete seien auch einer der Schlüssel zur Verhinderung der globalen Erwärmung, da sie viel Kohlenstoff speichern können. Durch das Ernten von Torf und die Störung oder Zerstörung dieses Landes werden daher die schädlichen Gase wieder freigesetzt und in die Atmosphäre abgegeben. Auch in Deutschland ist bereits eine Diskussion zur tatsächlichen Treibhausgas-Emission beim Abbau von Torf entfacht und wird kontrovers geführt (TASPO Online berichtete). Doch Torf kann noch viel mehr als nur Kohlenstoff speichern, denn auch Wasser kann von diesem wertvollen Rohstoff gespeichert werden. Diese Eigenschaft und seine spezielle Konsistenz macht Torf zu einem beliebten Anbaumedium sowohl für professionelle Gärtner als auch für Hobbygärtner.

UK-Regierung drängt zu Torfreduktion

Im Einklang mit den globalen Zielen des Pariser Abkommens der Vereinten Nationen (UN) und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung drängt die britische Regierung auf eine deutliche Reduzierung der Torfmenge, die für kommerzielle und häusliche Gartenbauzwecke verwendet wird. Forscher der Universität Coventry haben daraufhin genau untersucht, was sich in den vergangenen zehn Jahren hinsichtlich der Verfügbarkeit und Nutzung von Alternativen zu Torf verändert hat. Daraus wurden sowohl die Chancen, als auch die Hindernisse für eine weitere Steigerung der Akzeptanz torffreier Produkte abgeleitet und in dem vorliegenden, über 90 Seiten starken Bericht zusammengetragen. Demnach mache Torf derzeit rund 50 Prozent aller Kultursubstrate volumenmäßig aus, zum Vergleich waren es 2009 noch 70 Prozent. Demzufolge sei man immer noch deutlich hinter den Zielvorgaben der britischen Regierung geblieben, heißt es.

Qualität torffreier Produkte durch Forschungsarbeit deutlich verbessert

„Frühe Bemühungen zur Förderung torffreier Alternativen wurden durch die Inkonsistenz und schlechte Qualität der Produkte behindert, was langfristige Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Verbraucher hatte. Umfangreiche Forschungs- und Erprobungsarbeiten haben jedoch die Qualität alternativer Mischungen so weit verändert, dass diese erfolgreich mit der Leistung torfbasierter Produkte mithalten können“, erklärt Dr. David Bek, Co-Leiter für das Forschungsthema „Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Verbrauch“ im Centre for Business in Society an der Universität Coventry. In dem Bericht werden abschließend Empfehlungen für die Fortsetzung der Bemühungen hin zu einer torffreien Produktion und der Erfüllung der von der britischen Regierung gesetzten Ziele gegeben. Der komplette Bericht kann unter diesem Link in englischer Sprache heruntergeladen werden.

Cookie-Popup anzeigen