Korrektur der ursprünglichen Ziele
Das Thema Torf wird nicht nur in der Grünen Branche aktuell heiß diskutiert, auch die politischen Vorgaben sorgen für eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über den Ausstieg beim Torfabbau und dessen Weiterverarbeitung in Erden und Substraten. Wie der Industrieverband Garten (IVG) bereits kürzlich mitteilte, habe die Erdenbranche ihre selbst gesteckten Ziele bei der Torfreduktion bereits vorzeitig erreichen können. Auch der ZVG hatte gemeinsam mit dem VDG und anderen Branchenverbänden im Sommer 2020 bereits eine gemeinsame Empfehlung zur Torfreduktion erarbeitet und herausgegeben. Auch wurde ein Modell- und Demonstrationsvorhaben unter dem Titel „Torfersatzstoffe im Zierpflanzenbau“ gestartet, dessen Ergebnisse den Verbänden mittlerweile vorliegen. Diese seien als sehr positiv zu bewerten, weshalb man nun die Branchenempfehlungen überarbeitet und die gesteckten Ziele korrigiert hat.
Deutlich höhere Zielvorgaben
Demnach sprechen sich ZVG und VDG für eine Torfreduktion in Blumenerden des Hobbybereiches auf 30 Prozent Torfanteil bis 2025 aus, bis 2030 wolle man hier sogar einen Anteil von lediglich zehn Prozent erreichen. Bei Kultursubstraten in der gärtnerischen Produktion von Zierpflanzen und Stauden Will man den Torfanteil bis 2025 auf 50 Prozent und bis 2030 auf 30 Prozent senken. Ursprünglich hatte man eine Reduktion bei Hobbyerden auf 50 Prozent bis 2025 und auf 30 Prozent bis 2030 vorgesehen. Ähnliche Empfehlungen sah man für den Profibereich vor, hier wollte man den Torfanteil zunächst um 20, dann um 30 Prozent senken. Es bedarf außerdem einer geeigneten Beratung und Information der Verbraucher durch den gärtnerischen Fachhandel.
Branche will Verantwortung übernehmen
Mit der neuen Branchenempfehlung will man unter anderem ein Signal setzen und zeigen, dass der Gartenbau seiner gesellschaftlichen und politischen Verantwortung gerecht wird und einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten will. Gleichzeitig betonen die Verbände aber auch, dass die Betriebe angesichts der Preissteigerungen vor Herausforderungen stehen werden. Zudem müssen alternative Ausgangsstoffe verfügbar sein, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. Die gesamte Branchenempfehlung steht im Wortlaut zum Download bereit.