Verbraucherumfrage 2021: Trend zum Plastikbaum gestoppt

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Natürlich gewachsene Weihnachtsbäume aus regionaler Erzeugung werden bei Verbrauchern immer beliebter. Foto: Tim Mossholder/Pixabay

Gute Nachrichten für den Weihnachtsbaum: Der regional erzeugte Naturbaum wird immer beliebter – damit ist der Trend zum Plastikbaum gestoppt. Dies ergab die Umfrage des Bundesverbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BWS). Auch die Erzeugersituation wurde abgefragt und ergab stabile bis höhere Preise im Handel und Endverkauf.

Online-Studie über Kauf- und Nutzungsverhalten von Weihnachtsbäumen

„Die gestiegene Beliebtheit des Weihnachtsbaums 2020 zeigen neben den höheren Absatzzahlen auch die Umfrage-Ergebnisse. Der Trend zum Plastikbaum ist gestoppt“, erklärt Saskia Blümel, Geschäftsführerin des BWS. „Jetzt gilt es, diesen Vorsprung zu halten und mit der entsprechenden Vermarktung weiter auszubauen.“ Wie in der Vergangenheit wurde die Online-Studie über das Kauf- und Nutzungsverhalten von Weihnachtsbäumen von Splendid Research Hamburg erstellt. Befragt wurden 1.012 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren. Für die Mehrheit der Befragten gehört der Weihnachtsbaum als wichtige Tradition ins Wohnzimmer. So wollen 93 Prozent der Befragten auch in 2021 wieder einen Weihnachtsbaum aufstellen.

Dass es sich dabei um eine Nordmanntanne handelt, ist sehr wahrscheinlich. Denn 80 Prozent der aufgestellten Weihnachtsbäume 2020 waren Abies nordmanniana. Diese Baumart gewann im Vergleich zum Vorjahr weitere fünf Prozent an Marktanteil dazu. Entsprechend ging der Anteil an verkauften Blaufichten von 15 auf zehn Prozent zurück. Der Trend zum Plastikbaum ist noch nicht rückläufig, aber gestoppt. Insgesamt 23 Prozent der Befragten stellten 2020 einen solchen Baum auf. Gar keinen Weihnachtsbaum stellten 36 Prozent der Befragten auf, 31 Prozent davon gaben als Grund an, dass sie den Weihnachtsbaum nicht für nachhaltig halten. „Hier ist es wichtig, mit entsprechenden PR-Maßnahmen anzusetzen, um das positive Bild und den ökologischen Wert des Naturbaumes und seiner Kultur in der Öffentlichkeit abzubilden“, sagt Blümel.

Mehrheit der Weihnachtsbäume 2020 am Stand gekauft

In 2020 wurde wohl aufgrund der Corona-Pandemie die Mehrheit der Bäume am Stand gekauft. Waren es in 2018 laut Umfrage noch 29 Prozent, sind es im vergangenen Jahr 40 Prozent der Befragten gewesen, die diesen Verkaufsort wählten. Ab Hof kauften 23 Prozent, 18 Prozent kauften im Baumarkt, sechs Prozent wählten den LEH und vier Prozent bestellten online. Die Zahlen zeigen, dass der Outdoor- und Erlebniskauf beim Erzeuger auch in 2020 einen hohen Stellenwert hatte. Der Trend zur Regionalität verstärkt sich, auch der Zweit- und Adventsbaum wird beliebter. Immerhin gaben neun Prozent, in 2018 drei Prozent der Befragten, an, einen Zweitbaum aufgestellt zu haben. Der Hauptverkauf an Weihnachtsbäumen erfolgte in 2020 am zweiten und dritten Adventswochenende – wohl auch, weil viele Verbraucher schon im Vorfeld des Weihnachtsfests und aufgrund der Pandemie ihre Wohnung weihnachtlich dekorieren wollten.

Besonders gute Noten gab es hinsichtlich der Qualität der Weihnachtsbäume, lediglich ein Prozent der Befragten waren mit einem Naturbaum unzufrieden. „Die Käufer bleiben der Weihnachtsbaum-Branche erhalten, verlangen jedoch Service, Atmosphäre und Spaß beim Weihnachtsbaumkauf“, zieht Saskia Blümel ein Fazit. „Dazu kommt, dass viele Kunden einen regionalen, nachhaltigen und ökologischen Weihnachtbaum verlangen. Hier erfüllt die Branche bereits viele Kundenwünsche, kommuniziert dies jedoch noch nicht professionell genug.“

Mitgliederbefragung des BWS in diesem Jahr erstmals online

Auch dieses Jahr führte der BWS eine Mitgliederbefragung durch – erstmalig online, 250 Verbandsmitglieder haben geantwortet. Die Großhandelspreise in 2020 stuften die Produzenten als stabil ein. Bei den Endverkaufspreisen berichteten 40 Prozent der Umfrage-Teilnehmer von gestiegenen Preisen mit hoher Akzeptanz beim Verbraucher aufgrund der Pandemie. Auch die Preise für Weihnachtsbaum-Jungpflanzen seien gestiegen. Die gehandelten Baumgrößen sind gleichgeblieben. Auch die Qualität der Bäume wurde als gleichbleibend gut bewertet, jedoch mit geringer Tendenz nach unten aufgrund regionaler Trockenheit und Spätfrösten. Im Schnitt sei der Weihnachtsbaum-Absatz im Corona-Jahr um 15 Prozent gestiegen. Die Bedeutung des Bio-Baumes wurde als gleichbleibend eingestuft, während 80 Prozent den regionalen Baum als besonders wichtig erachten. In Bezug auf die Baumverfügbarkeit in 2021 zeichnet sich ab, dass sich an den Sortierungen Änderungen bei stabilen Preisen ergeben, denn die Produzenten erzeugen seit 2016 immer bessere Qualitäten.

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