28 Wildkräuter verschiedener Herkunft im Test
2017 wurden an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg Sortensichtungsversuche sowohl für Frühjahrs- als auch Sommersorten von verschiedenen Wildkräutern im frostfreien Folienhaus durchgeführt. In diesem Versuch wurden 28 Wildkräuter verschiedener Herkunft hinsichtlich ihrer Anbaueignung, ihres Ertrags und ihrer Krankheitsanfälligkeit im frostfreien Folienhaus im Spätherbst/Winter 2017/2018 geprüft.
Von den 28 ursprünglich für den Versuch geplanten Wildkräutern wurden nur 24 Arten gepflanzt, da vier Arten nicht oder sehr schlecht keimten. Von den im Versuch gepflanzten Arten erbrachten die Melde ‘Mondseer’ (Sativa) und das Salzkraut ‘Agretti’ (Franchi Sementi) keinen Ertrag, das Salzkraut ‘Okahijiki’ (Floveg) nur 250 Gramm pro Quadratmeter Gesamtertrag bei nur einem Erntetermin. Bei diesen Arten war kein oder kaum Wachstum bei geringen Temperaturen und Lichtverhältnissen feststellbar.
Eiskraut ertragreichstes Wildkraut im Versuch der LVG
Ertragreichstes Wildkraut war das Eiskraut (Jelitto) mit vier Ernteterminen und einem marktfähigen Ertrag von 7.067 Gramm pro Quadratmeter, gefolgt von Namenia von Bingenheimer (Bi) mit fünf Ernteterminen und insgesamt 3.825 Gramm pro Quadratmeter marktfähiger Ware und Mibuna Green Spray (Takii) mit sieben Ernteterminen und 3.291 Gramm pro Quadratmeter marktfähigem Ertrag. Die weiteren Arten ergaben Gesamterträge von 250 bis 3.236 Gramm pro Quadratmeter.
Das in der Entwicklung im Winter schnellste Wildkraut war Mibuna Green Spray (Takii) mit der ersten Ernte am 22. Dezember 2018 (36 Tage nach Pflanzung), gefolgt von Namenia (Bi), Carina von Culinaris (Cul), Gomenzer (Cul), Speisechrysantheme (Bi) und Kresse (Schnitt) (Bi) am 11. Januar 2018 (56 Tage nach Pflanzung). Bei allen anderen Arten begann erst im Februar oder März die erste Ernte. Aufgrund der geringen Fallzahl bei diesem Sortensichtungsversuch (n = 2) wurde auf eine statistische Auswertung verzichtet.
Mehr zum Versuch der LVG Heidelberg lesen Sie in der TASPO 29/2019. Den ausführlichen Versuchsbericht mit einer genauen Übersicht über die Versuchssorten und weiteren Tabellen können Sie außerdem hier als PDF downloaden.