Vormarsch der Kirschessigfliege stoppen

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Kirschessigfliege: Oben ein mänlliches unten ein weibliches Exemplar der Drosophila suzukii. Foto: LWG

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) vermehrt sich besonders bei feuchter und warmer Witterung. Und so verzeichnen die Mitarbeiter des Forschungsprojektes Kirschessigfliege (KEF) an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) die ersten Befälle.

Kirschessigfliege wechselt in „Brombeerphase“

Wie die Experten berichten, wechseln die Kirschessigfliegen nun von der „Himbeerphase“ zur „Brombeerphase“. Biologin Mareike Wurdack erläutert: „Die Kirschessigfliege wandert von Generation zu Generation durch die Obstsorten. Die Schädlinge legen Ihre Eier etwa gerne in die zarten, weichen Himbeeren, die lange in der Frucht stehen und jetzt noch nachreifen. Brombeeren, die zurzeit auch bei starkem Regen ordentlich reifen, sind ebenfalls sehr attraktiv für den neuen Schädling.“

Doch auch nach der „Himbeerphase“ macht die Kirschessigfliege nicht Halt. Denn die Drosophila suzukii befallen auch Pflaumen, Kornelkirschen, Holunder und Weintrauben. Dabei weisen befallene Pflanzen das typische Schadbild auf, das sich durch tropfende, mostig riechende und eingefallene Früchte auszeichnet.

Milder Winter begünstigt Bevölkerungsentwicklung der Drosophila suzukii

In diesem Jahr kam der Kirschessigfliege der auffallend milde Winter zugute. So konnten die Eltern-Exemplare ungestört und zahlreich überwintern. Die Mitarbeiter des Forschungsprojektes Kirschessigfliege erforschen den Lebenszyklus und die Bevölkerungsentwicklung des Schädlings, ebenso wie Überwinterungs-Quartiere und Nahrungsvorlieben, Wanderungsverhalten und damit die weitere Ausbreitung.

Die Kirschessigfliege, Drosophila suzukii, kann leicht mit anderen Fruchtfliegen verwechselt werden. Sie gehört zur großen Gruppe der Tau-, Obst- oder Essigfliegen und hat auch große Ähnlichkeiten mit diesen.

Landesanstalt für Wein- und Gartenbau schult Rebschutzwarte

Daher bildet die LWG Rebschutzwarte an Stereomikroskopen aus, die bei starker Vergrößerung die Merkmale der Kirschessigfliege sichtbar machen. Die Männchen tragen Flügelflecke, die sich im Laufe der ersten beiden Lebenstage des Tieres ausfärben und an den Vorderbeinen schwarze Kämme, die sie bei der Begattung benötigen. Die Weibchen haben einen besonderen Eilegeapparat am Hinterleib, mit dem sie die Fruchthaut zur Eiablage „ansägen“.

LWG-Versuchsbetriebe testen Maßnahmen gegen Kirschessigfliege

Welche Maßnahmen sich bei der Bekämpfung als wirksam erweisen, testen Winzer und Gärtner in den LWG-Versuchsbetrieben. Sie setzen Substanzen zur „Vergrämung“ sowie Fallen und Köder ein. Vorbeugende Maßnahmen wie Begrünungsmanagement in Rebzeilen genießen besondere Aufmerksamkeit.

Nicht nur Winzern und Erwerbsgärtnern, sondern auch Freizeitgärtnern und Verbrauchern werden die Ergebnisse hinsichtlich der Behandlung zur Regulierung und Bekämpfung des neuen Schädlings des vom Bayerischen Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten Projektes nützlich sein.

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