Weihnachtsbäume aus der Eifel

Veröffentlichungsdatum: , Claudia Kordes

Die Zapfen von der Thielen-Plantage werden von Hand geerntet. Der Bestand liefert jährlich mehrere Tonnen Zapfen. Foto: Thielen

Die gepflegten Schnittgrün- und Weihnachtsbaum-Kulturen des Forstbetriebs Thielen in Euscheid umfassen 45 Hektar und verteilen sich auf verschiedene Standorte im Dreiländereck. Die Besonderheiten des Forstbetriebs sind eine eigene Samenplantage für Nordmanntannen sowie die Produktion von Nobilis-Schnittgrün und den sogenannten Römern.

Eigene Nordmanntannen-Plantage liefert hochwertiges Saatgut

Bei der Römerproduktion handelt es sich um Rohlinge aus Stroh für Kränze aller Art. Die Römer werden ausschließlich aus reinem Roggenstroh in Größen von 20 Zentimeter bis hin zu zwei Metern Durchmesser gefertigt. Optional können alle Römer auch mit Vlies ummantelt geliefert werden. Größter Schatz des Forstbetriebs Thielen ist jedoch eine eigene Nordmanntannen-Plantage, die hochwertiges Saatgut liefert. Eine Seltenheit in Mittel- und Westeuropa, da die Samen hauptsächlich im georgischen Kaukasus gewonnen werden.

Die inzwischen über 60 Jahre alten Thielenschen Mutterbäume befinden sich auf einer Fläche von knapp drei Hektar und 480 Metern Höhe auf Luxemburger Gebiet. Der Bestand wurde von Werner Thielen vor 30 Jahren entdeckt, erworben und seither von seinem Sohn Roman in mehreren Durchforstungen gepflegt. Denn während bei der Weihnachtsbaum-Kultur nur Qualitätsbäume in den Verkauf gehen, wurde im Altbestand darauf geachtet, die besten Bäume stehen zu lassen, um eine optimale Qualität des Saatguts zu gewährleisten.

Jährlich werden mehrere Tonnen Zapfen gewonnen

Bei der Herkunft deutet nach Angaben von Werner Thielen alles darauf hin, dass die auf der Plantage befindlichen Bäume ursprünglich aus Nirkortsminda in Georgien stammen. Die Bäume zeichnen sich durch langsamen Wuchs und hohe Frostresistenz aus. Inzwischen liefert der Bestand jedes Jahr mehrere hundert Kilo Saatgut, in 2020 wurden 3,6 Tonnen Zapfen geerntet. Nach der Ernte werden die Zapfen in der Klenge der dänischen Firma Levinsen zu Saatgut aufbereitet. Das Saatgut wird deutschlandweit verkauft. Ein großer Teil geht an die Baumschulen im Kreis Pinneberg. Dort ist der Boden sandiger und weniger lehmig als in der Eifel, was das Verschulen der jungen Pflanzen erleichtert. Als drei- und vierjährige Jungpflanze kommt das ursprüngliche Saatgut dann zurück nach Euscheid.

Neben Nordmanntannen auch Nobilis im Angebot

Der Forstbetrieb Thielen bietet Weihnachtsbäume in den Größen von 0,8 bis 4,5 Metern an. Alle Weihnachtsbäume sind formgeschnitten. Die Bäume werden im Direktabsatz und in großen Mengen auch an Wiederverkäufer vertrieben. Neben Nordmanntannen werden bei Thielen auch Nobilis-Tannen als Weihnachtsbäume gehandelt. Roman Thielen erklärt, dass er eine gute Weihnachtsbaum-Ausbeute an Nobilis-Tannen von vierzig bis fünfzig Prozent hat. Nobilis wird neben Thuja, Fichte und Nordmann auch als Schnittgrün geliefert. Erhältlich ist das Schnittgrün vom 700 Gramm leichten Handbund bis zum großen zehn Kilo-Bund. Den größten Teil des Schnittgrün-Umsatzes macht Thielen mit Nobilis.

Mit dem Eintritt von Roman Thielen in das Unternehmen führt der Betrieb nun auch forstwirtschaftliche Dienstleistungen durch und befindet sich, auch durch den kontinuierlich steigenden Waldbesitz, auf einem soliden Wachstumskurs. Es werden diverse Forstpflanzen angeboten, wie Douglasie, Fichte, Tanne, Buche, Eiche und Erle. Weitere Sorten sind auf Anfrage ebenfalls lieferbar. Selbstverständlich können auch die Pflanzung und die anschließende Kulturpflege beauftragt werden. Ausgestattet mit modernen Maschinen und einem kompetenten Team bietet der Forstbetrieb Thielen also auch ein großes Spektrum forstwirtschaftlicher Dienstleistungen an.

Cookie-Popup anzeigen