Weihnachtsbäume: „Regional ist das neue Bio“

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Weihnachtsbaum-Kulturen des Gutes Augustenhof in Osdorf/Schleswig-Holstein, das seit 2009 von Wolf-Oliver Graf von Baudissin geführt wird. Foto: Liebgard Jennerich

Regional ist das neue Bio: Was für Obst und Gemüse gilt, scheint sich auch bei Weihnachtsbäumen immer mehr durchzusetzen. Wolf-Oliver Graf von Baudissin, Weihnachtsbaum-Produzent in Schleswig-Holstein, ist jedenfalls überzeugt, dass das Etikett „Bio“ stark an Zugkraft verloren hat.

Weihnachtsbaum-Produktion auf 75 Hektar

Seit 1986 produziert die Familie von Baudissin auf ihrem Gut Augustenhof im Dänischen Wohld, nahe der Grenze zu Dänemark, Weihnachtsbäume – zunächst als Nischenkultur, später mit steigenden Anbauflächen. 2009 übernahm Wolf-Oliver Graf von Baudissin die Leitung.

Mit einer Anbaufläche von 75 Hektar bezeichnet sich von Baudissin selbst als kleinen Produzenten mit gehobenem Niveau, der sämtliche Wiederverkäufer bedient, jedoch keine Ketten. Gartencenter jeglicher Größe, aber auch Kleinsthändler im In- und Ausland (Beneluxländer, vor dem Handelsembargo auch Russland) werden beliefert, auch mit Dritter-Wahl-Bäumen, aber immer über einem Mindest-Qualitätslevel.

Ab-Hof-Verkauf von Weihnachtsbäumen auf Gut Augustenhof

Auf Gut Augustenhof gibt es im Betriebszweig Weihnachtsbäume auch einen Ab-Hof-Verkauf (einschließlich Selberschlagen). Für die Organisation der Weihnachtsmärkte an drei Wochenenden im Dezember mit etwa 40 kunstgewerblichen Verkaufsständen in den Scheunen und in Zelten ist Ehefrau Rixa zuständig.

Außerdem beliefert Gut Augustenhof seine Gartencenter-Kunden und Floristikbetriebe mit Nordmann- und Nobilis-Schnittgrün. Die Preise für das Bindegrün seien über die Jahre wegen dieses festen Absatzmarktes konstant geblieben – bei gleichmäßig guten Qualitäten, wie Baudissin betont. Insgesamt seien alle Teilbereiche wichtig, der Großhandel für den Absatz, der Einzelhandel für die Qualitätsproduktion.

Regional ist bei Weihnachtsbäumen das neue Bio

Obwohl die Ökologie für den Landwirt ein Thema ist, hat der Betrieb dennoch keinerlei Zertifizierungen in dieser Richtung. Das Etikett „Bio“ hat in den Augen von Graf Baudissin stark an Zugkraft verloren. Für den Betriebszweig Weihnachtsbäume heißt das Credo vielmehr „Regional ist das neue Bio“.

Damit die Kunden gesunde Weihnachtsbäume ohne Schädlinge erhalten, sei ein prophylaktischer Pflanzenschutz erforderlich, etwa mit Schwefelpräparaten. Aber warum verkaufsreife Bestände im September/Oktober noch einmal über Kopf mit Glyphosat spritzen? Graf Baudissin setzt da lieber auf das Unkrautmanagement mit dem Schwingarmmulcher oder einer Unterblatt-Spritzung.

Kunde fragt nach Glyphosat-freien Weihnachtsbäumen

Ohnehin hat Unkraut bei verkaufsfähigen Weihnachstbäumen aufgrund des dichten Standes kaum noch Gelegenheit zur Entwicklung. Aber der Kunde frage danach und dann könne er sagen, die Bäume hätten im letzten Standjahr null Kontakt mit Glyphosat gehabt. Für seinen Betrieb gilt – ganz ohne externes Label – „Wir sind Augustenhof“. Das reiche als Gütesiegel.

Den kompletten Beitrag über das Gut Augustenhof und den Weihnachtsbaum-Produzenten Graf Baudissin lesen Sie in unserer Verlagsbeilage TASPO WeihnachtsBaum, die zusammen mit der TASPO 31/2017 am 4. August erschienen ist.

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