Weltgrößter Orchideen-Produzent gibt auf

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Der laut RTL Niews weltgrößte Orchideen-Produzent wird den Betrieb einstellen. Foto: Jason Goh/ Pixabay

Die Nachrichten von Betriebsaufgaben aus den benachbarten Niederlanden reißen nicht ab. Wie das niederländische Nachrichtenportal RTL Nieuws jetzt berichtete, habe es mit Smaal Orchids Natural aus Moerkapelle jetzt den weltgrößten Orchideen-Produzenten erwischt, der infolge der gestiegenen Energiepreise die Produktion aufgibt.

Familienbetrieb in den 50er Jahren gegründet

Smaal Orchids Natural, oder kurz SO Natural, wurde in den ausgehenden 1950er Jahren von Hendrik Smaal gegründet und stetig weiterentwickelt. In den 1990er Jahren erfolgte dann die Betriebsübergabe an seine fünf Söhne, die das Unternehmen weiterführten. Im Jahr 2008 erfolgte dann der Zusammenschluss der Unternehmensstandorte Moerkapelle und Bleiswijk, so dass SO Natural entstand. Pro Jahr wurden vom Unternehmen bis zu 14 Millionen Orchideen produziert, womit SO Natural zum weltgrößten Orchideen-Produzenten wurde.  Das Unternehmen beliefert Supermärkte und Einzelhandelsketten in ganz Europa und erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von 38,5 Millionen Euro und einen Nettogewinn von 2,7 Millionen Euro.

Investor steigt in Unternehmensgruppe ein

Dennoch befinde man sich schon seit Längerem in wirtschaftlicher Schieflage. Laut des bei der Handelskammer eingereichten Jahresabschluss 2021 habe man mit verschlechterten Märkten zu kämpfen und konnte Verpflichtungen bei Banken nicht mehr nachkommen. Dennoch zeigte man sich optimistisch, die Herausforderungen zu meistern. Ins Jahr 2021 fällt zudem die Übernahme der SO Gruppe in die Hände der Investmentgesellschaft Watertoren Hazerswoude, die fortan 80 Prozent der Anteile besaß. Gründersohn Martin Smaal blieb aber Geschäftsführer des Unternehmens. Doch auch der Einstieg des Investors brachte keine Rettung für die Gruppe.

Hohe Energiepreise sorgen für Aufgabe

Wie in den vergangenen Wochen bereits durchsickerte, so gaben bereits vor Kurzem mehrere Orchideen-Produzenten in den Niederlanden ihre Aktivitäten auf. Die gestiegenen Energiepreise zwangen die Betriebe dazu, die Reißleine zu ziehen. Orchideen brauchen viel Wärme und Licht und befinden sich während eines Großteils des Anbauprozesses in Gewächshäusern, in denen hohe Temperaturen herrschen. Um die Gewächshäuser auf die Temperaturen zu bekommen, sind große Mengen an Gas, Benzin oder Öl nötig. „Der kommerzielle Anbau von Orchideen ist bei den derzeitigen und den zu erwartenden Gaspreisen nicht mehr möglich“, betont ein Sprecher der SO Group gegenüber RTL Nieuws. Bereits im August habe man daher beschlossen, die Anbautätigkeiten einzustellen. Das Unternehmen soll in den kommenden Jahren demnach liquidiert werden, wie sich das auf die 200 Mitarbeitenden auswirkt, bleibe noch unklar, ebenso was mit dem Gelände und den Gewächshäusern geschieht.

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