WUR: Forscher entwickeln bessere Niederschlagsvorhersagen

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Forscher arbeiten aktuell an einer Methode, Niederschläge noch präziser vorhersagen zu können. Foto: Bairyna / Pixabay

Wo, wann und wie viel Niederschlag wird genau erwartet? Diese Fragen stellen sich Gärtner und Landwirte nahezu tagtäglich. Forscher der Wageningen University & Research (WUR) arbeiten derzeit gemeinsam mit Experten von Deltares und KNMI an einem System, das Niederschlagsvorhersagen noch präziser als bisher macht.

Wettervorhersagen immer präziser geworden

Informationen über Niederschläge sind nicht zuletzt für die Landwirtschaft und den Gartenbau von entscheidender Bedeutung. Obwohl die Präzision von Wettervorhersagen im Laufe der Jahrzehnte immer besser geworden ist, bleibt die Vorhersage des genauen Ortes und der Menge des Niederschlags eine Herausforderung, selbst für nur wenige Stunden im Voraus, so eine Pressemitteilung der WUR. Die Forscher und Experten arbeiten derzeit daran, Niederschläge mit Radartechniken bis zu mehreren Stunden im Voraus vorhersagen zu können. Diese kurzfristigen Vorhersagen haben sich während der Forschungen in vielen Fällen als äußerst genau erwiesen.

Fortgeschrittene statistische Extrapolationstechniken

Für die kurzfristige Niederschlagsvorhersage gebe es laut WUR mit der Nowcasting-Methode nun eine Möglichkeit, Niederschläge bis zu einigen Stunden im Voraus mit Hilfe von Radartechniken vorherzusagen, dabei werden fortschrittliche statistische Extrapolationstechniken verwendet. Der Vorteil dieser Methode bestehe darin, dass alle fünf Minuten neue Radardaten zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe eine Vorhersage für etwa drei bis sechs Stunden im Voraus gemacht werden kann. Diese Aktualisierungshäufigkeit sei damit viel schneller als bei den Standardwettermodellen, die lediglich alle drei Stunden aktualisiert werden. Nowcasting könne demnach bessere Kurzfristvorhersagen über den Ort und die Intensität des Niederschlags liefern.

Neue Studie untersucht die Qualität von Nowcasting-Methoden

Im Rahmen einer neuen Studie untersuchten Deltares, WUR und KNMI die Qualität der Nowcasting-Methoden für zwölf niederländische Flusseinzugsgebiete. Mit diesen Methoden analysierten sie 1.533 Niederschlagsereignisse unterschiedlicher Intensität, die sich über einen Zeitraum von elf Jahren ereigneten. Die Vorhersagbarkeit der Niederschläge schien in einem klaren Zusammenhang mit der Dauer der Niederschläge und der Jahreszeit zu stehen. Bei Niederschlägen, die einen ganzen Tag andauern, könne der Niederschlag bis zu zwei Stunden im Voraus genau vorhergesagt werden, bei Niederschlägen, die nicht länger als eine Stunde andauern, sinke die Vorhersagegenauigkeit jedoch auf maximal 25 Minuten. Im Winter, wenn die Niederschläge oft langanhaltend und von geringer Intensität sind, sei die Qualität der Vorhersage im Moment besser als im Sommer, wenn es oft kurze Perioden mit Niederschlägen hoher Intensität gibt. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Vorhersagen für größere Gebiete und in Abwindrichtung besser sind.

Nächster Schritt: Genaue Vorhersage von Gewittern

Alle getesteten Nowcasting-Methoden hatten Schwierigkeiten, das Verhalten schnell wachsender oder sich auflösender Regenstürme genau vorherzusagen. Ein wichtiger nächster Schritt ist daher, diese Prozesse genauer zu untersuchen. „Unsere großmaßstäbliche Analyse ist einzigartig, weil wir quantifiziert haben, wo und wann wir eine bestimmte Qualität von Radar-Regenfällen erwarten können, die jetzt ausgestrahlt werden. Dies hilft dem Endnutzer bei der Entscheidung, ob es sich lohnt, das Nowcasting zu nutzen oder nicht. Für uns als Forscher bietet es Einblicke in zukünftige Entwicklungen, die notwendig sind, um die Nowcasts noch besser zu machen“, erklärt Ruben Imhoff von Deltares.

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