XXL-Staudenpflanzungen im öffentlichen Grün

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Pilotprojekt
Der neue Trend geht zur Solitärstaude und zum Solitärgras im 2- und 3-Liter-Topf oder in noch größeren Qualitäten. Mit großen Größen wurden nun erste Projekte im öffentlichen Grün realisiert. So hat der Stauden Ring-Partnerbetrieb Schachtschneider Stauden (Neerstedt) in zwei Gemeinden in Norddeutschland Pflanzungen mit Solitärstauden direkt an innerörtlichen Verkehrshauptstraßen angelegt.

Die Vorgeschichte
Die betreffenden Gemeinden waren unzufrieden mit der eintönigen Optik einiger Gehölzpflanzungen, die zudem in die Jahre gekommen waren. Über interne Seminare bei Schachtschneider wurden die Bauleiter aufmerksam auf das Thema Solitärstauden. Außerdem sollte etwas Neues, Farbenfrohes her, das dem Straßenbild der Gemeinden ein frisches Aussehen gibt. So liefen erste Gespräche an, in deren Verlauf Bauleiter, Mitarbeiter der Gemeinden und das zuständige Pflegepersonal von der Idee überzeugt waren.

Solitärstauden ermöglichen wirkungsvolle Gärten unmittelbar mit dem Pflanztermin. So war auch die Begeisterung direkt nach der Pflanzung groß: Die Flächen sahen einfach toll aus. Bauamt, Mitarbeiter und Anwohner waren begeistert, wie viel lebendiger und blühreicher die zuvor eher faden Flächen aussehen.

Und die Pflege?
Grundsätzlich senkt eine Staudenpflanzung mit größeren Qualitäten deutlich den Pflegebedarf, da die Fläche schneller zuwächst. Der Aufwand hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wer führt die Pflege der Flächen wie durch? Mit welchem Aufwand? Fachgerecht? Auch der Umgang mit den Randflächen (Wildkrautwuchs, Versamung) hat einen Einfluss. Hier hat die Gemeinde Edewecht sehr gute Erfahrungen mit dem Abflämmen der Wildkräuter gemacht – und diese Dienstleistung ausgelagert. Hilfreich ist auch ein Mulchen der Pflanzung.

Mit diesen Maßnahmen minimiert sich der Aufwand deutlich. Grundsätzlich ist die Frage, wer die Pflege übernimmt, ob sie extern oder intern durchführt wird. Wie auch immer: Wichtig ist die fachgerechte und regelmäßige Durchführung, damit die attraktive Optik erhalten bleibt.

Das A und O …
... sind regelmäßige Maßnahmen. Dazu gehört die genannte Wildkrautvermeidung, ebenso die Pflanzenstärkung durch manuelle Arbeiten, sprich: Rückschnitt oder auch regelmäßiges Düngen. Zunächst sind die Solitärstauden gut versorgt, da dem Substrat ein Langzeitdünger zugegeben ist. Eine Düngung mit Hornspänen bei der Pflanzung aktiviert das Bodenleben und sichert zugleich eine anschließende Nährstoffversorgung.

Die Frage des Salzes
Eine mögliche Gefahr für die Pflanzung geht an diesen Hauptverkehrsstraßen vom Winterdienst aus, also vom Streusalz. Praktische Erfahrungen dazu gibt es erst bei einer beteiligten Gemeinde, da dort die Staudenpflanzung bereits im dritten Jahr steht. Bislang sind nur kleinere Auffälligkeiten bezüglich Salzschäden an den Rändern der Staudenpflanzung ersichtlich.

Fazit: erfreulicher Trend
Es ist ein erfreulicher Trend, im öffentlichen Grün die botanische Vielfalt aufleben zu lassen. Dass die Gemeinden sich zudem dem Thema Bienennährpflanzen stellen und mit diesen vielfältigen, blühfreudigen Staudenpflanzungen Verantwortung zeigen, ist vorbildlich und zugleich optisch eine Wohltat. N. Klattenhoff


Lesen Sie mehr über das Pilotprojekt in Ausgabe 09/2017 Deutsche Baumschule. Dort finden Sie auch eine vollständige Pflanzliste.

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