Zahlreiche Ausbildungsplätze im Gartenbau noch unbesetzt

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Immer mehr junge Menschen bewerben sich für einen Ausbildungsplatz im Gartenbau. Experten führen dies auf den sogenannten Greta-Effekt zurück. Foto: GMH

Zum Start des neuen Ausbildungsjahres Anfang August sind in Nordrhein-Westfalen (NRW) noch zahlreiche Ausbildungsplätze in den Grünen Berufen unbesetzt, berichtet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Rund 320 Auszubildende im Gartenbau werden demnach NRW-weit noch gesucht.

Nachwuchs im Garten- und Landschaftsbau besonders gefragt

Besonders gefragt ist hier der Nachwuchs im Garten- und Landschaftsbau, Zierpflanzenbau und Baumschulwesen. Aber auch in anderen Fachrichtungen wie Friedhofsgärtnerei, Gemüsebau, Obstbau und Staudengärtnerei sind noch einige Ausbildungsplätze unbesetzt.

Während in NRW die Zahlen zu den offenen Stellen schon ausgezählt sind, können andere Bundesländer noch keine konkreten Angaben machen. „Bei uns in Bayern beginnt das Ausbildungsjahr erst zum 1. September, manche Betriebe starten auch erst zum 1. Oktober aufgrund der späten Sommerferien“, erklärt Jörg Freimuth, Geschäftsführer vom Bayerischen Gärtnerei-Verband gegenüber der TASPO.

Stimmung in bayerischen Ausbildungsbetrieben unterschiedlich

Laut seinen Gesprächen innerhalb des Verbands in den vergangenen Wochen sei die Stimmung bei den Ausbildungsbetrieben regional sehr unterschiedlich. Begründet durch die teils unsichere Wirtschaftslage einiger Industriebetriebe berichteten selbst in der Landeshauptstadt München etwa Betriebsleiter von Bewerbern mit sehr guten Schulabschlüssen, die sich vor Jahren nicht bei ihnen beworben hätten. Insgesamt beobachten die Ausbildungsbetriebe in Bayern einen sehr späten Eingang von Bewerbungen, so Freimuth, begründet durch die geänderte Beschulungsform während der Corona-Pandemie.

Gartenbau-Verband Mitteldeutschland beobachtet steigende Bewerberzahlen

Zum Ende des Schuljahrs gab es noch einmal eine große Zahl an Bewerbern, erzählt Andreas Hilger vom Gartenbau-Verband Mitteldeutschland. Auch wenn er noch keine Zahlen zu den offenen Stellen nennen kann, da in Sachsen und Sachsen-Anhalt das Ausbildungsjahr meist erst zum 1. September beginnt. In Betrieben im städtischen Bereich sind die Ausbildungsplätze seit langem vergeben, so Hilger, im ländlichen Bereich gibt es noch offene Stellen. „Wir beobachten insgesamt nicht nur steigende Bewerberzahlen, sondern auch eine neue Qualität. Besonders in den Fachbereichen Friedhof und Gemüsebau ist der Zuwachs stark.“ Hilger führt dies auf den Greta-Effekt zurück. Viele junge Leute – durch Corona auch auffällig viele Studienabbrecher – suchten gezielt nach ökologisch zertifizierten Betrieben.

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