Pro-Kopf-Ausgaben für Blumen und Pflanzen von rund 124 Euro
Rund 124 Euro – so viel hat jeder Verbraucher im vergangenen Jahr für Garten- und Zimmerpflanzen sowie Schnittblumen ausgegeben und damit fast zehn Euro mehr als 2020. Das Marktvolumen von Zierpflanzen wuchs damit laut den jetzt vom Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG) veröffentlichten Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) auf 10,3 Milliarden Euro (zu Einzelhandelspreisen), was einem Plus von 9,6 Prozent entspreche. Zum Vergleich: 2020 hatte das Marktvolumen bei gut 9,44 Milliarden Euro gelegen, die Pro-Kopf-Ausgaben für Blumen und Pflanzen hatten damals etwa 114 Euro betragen. Wie ebenfalls beobachtet wurde, nahm im vergangenen Jahr die bereits bekannte Verlagerung in Richtung Systemhandel noch einmal rasant zu. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die unterschiedlichen Lockdown-Regelungen in den einzelnen Bundesländern, informiert der BVZ.
Grüne Zimmerpflanzen legen am stärksten zu
Den deutlichsten Sprung innerhalb des Zierpflanzenmarkts verzeichneten grüne Zimmerpflanzen, die laut den Betrachtungen der AMI eine Wachstumsrate von 15 Prozent erzielten. Ob die so erreichten 0,6 Milliarden Euro pandemie- und trendbedingt noch weiter steigen werden, bleibe abzuwarten. Blühende Zimmerpflanzen konnten ihr Vorjahresergebnis ebenfalls toppen und legten 2021 um gut vier Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Damit hatten Zimmerpflanzen im vergangenen Jahr ein Marktvolumen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro, was den Angaben zufolge Pro-Kopf-Ausgaben von durchschnittlich 20 Euro entspricht.
Um acht Prozent auf insgesamt 5,0 Milliarden Euro konnten Gartenpflanzen ihr Marktvolumen steigern. Laut den vom BVZ veröffentlichten AMI-Zahlen wurden damit im vergangenen Jahr von jedem Bundesbürger 60 Euro für Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Kräuter, Gehölze und Blumenzwiebeln ausgegeben. Wie es weiter heißt, konnten Beet- und Balkonpflanzen als größtes Einzelsegment innerhalb der Gartenpflanzen ihr Vorjahresergebnis um neun Prozent steigern und erreichten ein Marktvolumen von rund 2,1 Milliarden Euro, was Pro-Kopf-Ausgaben von 20 Euro entspreche. Noch besser performten im vergangenen Jahr Stauden, die gegenüber 2020 um 13 Prozent zulegten und ein Marktvolumen von 0,7 Milliarden Euro erreichen konnten. Gehölze, Kräuter und Blumenzwiebeln konnten ihre Ergebnisse den Angaben zufolge um jeweils rund fünf Prozent steigern, womit das Marktvolumen von Gehölzen 2021 bei knapp 1,6 Milliarden Euro lag und bei jeweils knapp 0,3 Milliarden Euro für Kräuter und Blumenzwiebeln.
Die Ausgaben für Schnittblumen stiegen laut den AMI-Betrachtungen im vergangenen Jahr um knapp 13 Prozent, die Pro-Kopf-Ausgaben erhöhten sich auf 44 Euro. Damit konnte der Schnittblumenmarkt als nach wie vor größtes Marktsegment sein Vorjahresergebnis abermals verbessern und ein Marktvolumen von rund 3,6 Milliarden Euro erzielen. Zum Teil kräftig gestiegen sind den Angaben zufolge darüber hinaus die Importe nach Deutschland.
Zierpflanzen-Betriebe zum Teil an der Belastungsgrenze
„Den Absatzsteigerungen stehen inzwischen allerdings die extrem angestiegenen Kosten entgegen“, gibt der BVZ-Vorsitzende Frank Werner zu den jetzt veröffentlichten AMI-Zahlen zu bedenken. Sowohl Betriebsmittel als auch Arbeitskräfte seien teuer, knapp und oft nicht zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar. Bereits zu Buche schlagen in den Betrieben laut BVZ unter anderem die höheren Preise beim Zukauf sowie die Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften. Zudem seien Inhaber wie Mitarbeiter mit der Arbeitsbelastung mancherorts regelrecht an ihre Grenzen gekommen.
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