Zierpflanzen: Schnittblumen wichtigstes Marktsegment

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Knapp 105 Euro hat jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr für Blumen und Pflanzen ausgegeben – mehr als ein Drittel davon entfallen auf Schnittblumen (rund 36 Euro), die damit wichtigstes Segment auf dem Zierpflanzenmarkt bleiben, wie neueste Erhebungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) belegen.

Schnittblumen: Rosen unangefochtene Nummer 1

Rosen, Tulpen und Chrysanthemen liegen demnach in der Gunst der Verbraucher auf den drei Spitzenrängen. Auf die erstplatzierten Rosen entfielen laut AMI im vergangenen Jahr gut 47 Prozent der Pro-Kopf-Ausgaben für Schnittblumen, womit die „Königin der Blumen“ ihren Anteil gegenüber 2016 noch einmal um drei Prozent steigern konnte. Tulpen haben einen Anteil von knapp 14 Prozent am Segment Schnittblumen und können gegenüber dem Vorjahr noch einmal zwei Prozent zulegen.

Laut AMI profitieren die beiden Spitzenreiter nicht nur von dem jeweils zur Verfügung stehenden sehr breiten Sortiment, sondern auch vom Fokus des Systemhandels. Entsprechend konnten LEH, Discounter, Baumärkte und Co. dem Fachhandel – Gartencenter, Gärtnereien, Blumenfachgeschäfte und Wochenmärkte – erneut Ausgaben abnehmen. Auch mehrfarbige Monosträuße könnten zum Aufschwung von Rosen und Tulpen beigetragen haben, vermutet die AMI.

Freesien schubsen Nelken aus der Top 10

Ebenfalls zugelegt beim prozentualen Anteil am Schnittblumen-Segment, wenn auch nur leicht, haben Chrysanthemen, Sonnenblumen, Gerbera, Lilien und Amaryllis. Pfingstrosen profitieren laut AMI von den gesunkenen Ausgaben für Orchideen und verdrängen diese damit auf den neunten Rang. Schlusslicht in der Schnittblumen-Top-10 sind Freesien, die 2017 das Kopf-an-Kopf-Rennen um den letzten Platz gegen Nelken für sich entscheiden konnten.

Weiterhin Sorgenkinder auf dem Zierpflanzenmarkt bleiben der AMI zufolge Zimmerpflanzen, die 2017 weitere Rückgänge zu verzeichnen hatten – insbesondere bei blühenden Zimmerpflanzen, die vor allem im letzten Quartal des Jahres schwächelten. Grüne Zimmerpflanzen dagegen konnten ihren Marktanteil mit gut 0,4 Milliarden Euro stabil halten.

Pro-Kopf-Ausgaben für Zimmerpflanzen gesunken

Insgesamt sanken die Pro-Kopf-Ausgaben in diesem Segment auf rund 18 Euro, davon knapp 13 Euro für blühende Zimmerpflanzen. Orchideen konnten ihren Anteil wieder etwas ausbauen und führen die Top 10 der Zimmerpflanzen mit 34 Prozent an. Zehn Prozent entfallen auf die zweitplatzierten Poinsettien, vor Topfrosen mit neun Prozent auf Platz drei.

Auf den weiteren Rängen folgen Kalanchoe und Alpenveilchen, die sich im Vergleich zu 2016 beide verschlechterten. Amaryllis auf Platz 6 verbesserten sich um zwei Ränge und landeten so vor Hortensien, die ihren siebten Platz verteidigen können. Die Plätze acht, neun und zehn gehen an Narzissen, Anthurien und Azaleen.

Beet- und Balkonpflanzen: Heide vor Geranien

Weiter auf dem Vormarsch sind laut AMI Beet- und Balkonpflanzen, für die die Bundesbürger im vergangenen Jahr laut Statistik insgesamt 1,8 Milliarden Euro ausgaben – pro Kopf im Schnitt 22 Euro. Am beliebtesten waren dabei Heide (Platz 1) und Geranien, deren Abstand zu den erstplatzierten Heidepflanzen weiter zugenommen hat.

Die Plätze drei bis sieben belegen relativ stabil gegenüber dem Vorjahr Stiefmütterchen, Chrysanthemen, Petunien und Beetbegonien. Einen Platz gut machten Gänseblümchen, die nun an achter Stelle in der Top 10 stehen. Hatten Lavendel und Strauchmargeriten 2016 die B&B-Hitliste noch knapp verfehlt, gelang es ihnen im vergangenen Jahr, Verbenen und Fuchsien zu verdrängen und jetzt die Plätze neun und zehn zu belegen.

Zierpflanzen können hohes Marktniveau nicht halten

Über alle drei Segmente hinweg betrachtet, konnte der Zierpflanzenmarkt 2017 sein hohes Niveau aus dem Vorjahr nicht halten – was sich laut AMI bereits nach den ersten drei Quartalen des Jahres abgezeichnet hatte. So sank das gesamte Marktvolumen der Zierpflanzen auf gut 8,6 Milliarden Euro (zu Einzelhandelspreisen), was einem Minus von rund 0,1 Milliarden Euro gegenüber 2016 entspricht.

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