Zukunftslösungen: Was blüht uns morgen?

Veröffentlichungsdatum: , Therese Backhaus-Cysyk

Neben Pflanzen mit langanhaltenden Blüten war es Petra Pelz wichtig, Kombinationen mit schönen Strukturen und interessanten Blattkontrasten zu zeigen. Ihre Botschaft: „Pflanzen sind mehr als die Schönheit ihrer Blüten!“. Foto: Sylvia Knittel

Ein Auftrag auf der Bundesgartenschau (BUGA) ist immer wieder etwas Besonderes, auch für Gartenplanerinnen, die lange im Geschäft sind. Petra Pelz entwarf für die BUGA Erfurt unter anderem ein Staudenband. Der Clou: Die Planung sollte unter dem Aspekt des Klimawandels stehen. Mit ihrer Lösung gewann sie den TASPO-Award in der Kategorie „GartenDesignerin des Jahres 2021“.

Große Staudenschau auf 4.000 Quadratmetern

Das Thema im ega Park in Erfurt lautete „Was blüht uns morgen?“. Die „Große Staudenschau“ erstreckt sich nach der Ausführung auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern entlang der Großen Wasserachse. „Hier gab es traditionell schon immer Stauden, die sich im Wandel der Zeiten und Moden immer wieder änderten“, erklärt Petra Pelz (siehe Bild rechts, Foto: Zsu Szabo). Mit der Umgestaltung entwickelte die Landschaftsarchitektin aus Sehnde die Große Staudenschau an der Wasserachse wieder zu einer homogenen Pflanzung: „Nach der Umgestaltung treten die historisch angelegten vier heckenumsäumten Plätze wieder besser in Erscheinung. Sie ragen wie ein Kamm in die Fläche, gliedern sie und geben ihr Rhythmus und Struktur.“

Schon bei der Planung an den Aspekt „danach“ denken

Bei der Planung einer Staudenpflanzung für eine Gartenschau sollte bedacht werden, dass die Pflanzung während der Laufzeit im Takt der Jahreszeiten blüht, damit den Besuchern „das Herz aufgeht“, betont Pelz. Dennoch müsse zeitgleich an den Aspekt „danach“ gedacht werden. Alle Pflanzenkombinationen müssen also möglichst dauerhaft sein. Dies ist auch ein Grund, warum sich die Konzepte von Petra Pelz auch auf Hausgärten und kommunale Flächen wie Pflanzbeete in der Stadt oder Rahmengrün auf dem Friedhof übertragen lassen.

Pflanzungen auf den Maßstab des eigenen Gartens herunterbrechen

„Der BUGA-Besucher, der meint, die Gartenschau sei riesig und Großzügigkeit in seinem Garten so nicht möglich, muss nur kleiner denken, oder sich von Pflanzgruppen inspirieren lassen, die sich auf den Maßstab des eigenen Gartens durchaus herunterbrechen lassen“, zeigt Pelz auf, wenn die Kritik laut wird, dass sich die Schauflächen nur für die Dauer des Events eignen oder gar kurzlebiges Strohfeuer für ein Gartenschau-Event seien.

Der Ideenreichtum in den Planungen der Landschaftsarchitektin war groß, denn für die Staudenflächen gab es verschiedene Standorte. „Einige Beete lagen in der Sonne, andere im Halbschatten oder gar Schatten. Dies war eine Herausforderung für mich, denn alle Bereiche sollten ohne sichtbaren Bruch harmonisch ineinander übergehen. Ich habe deshalb unterschiedliche Themen mit verschiedenen Schwerpunkten gesetzt.“

BUGA zeigt beispielhaft, was sich für den Privatgarten eignet

Spannend war das Kernthema, denn ein großer Teil der neuen Pflanzen sollte künftig mit weniger Wasser auskommen und so verwendete Petra Pelz hitze- und trockenheitsresistente Pflanzen, die aus Regionen stammen, wo diese Bedingungen bereits herrschen. Nach zwei bis drei besonders trockenen Sommern interessierten sich viele Gartenschau-Besucher für „Zukunftspflanzen“ und konnten in Erfurt beispielhaft sehen, was sich für ihren Privatgarten eignet.

► Mehr über die von Petra Pelz für die BUGA Erfurt entwickelte Staudenpflanzung erfahren Sie in TASPO GartenDesign 1/2022.

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