ZVG fordert mehr Unterstützung für heimische Gemüseproduktion

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Der ZVG fordert mehr Unterstützung für den heimischen Gemüseanbau. Foto: Foto von Lyn Ong/ Pexels

Angesichts der aktuellen Situation auf dem Gemüsemarkt macht der Zentralverband Gartenbau (ZVG) auf die Herausforderungen für Produzenten aufmerksam. Es bedarf geeigneter politischer Rahmenbedingungen und auch der Lebensmitteleinzelhandel müsse mehr auf heimische Ware setzen.

Einseitige Ausrichtung des LEH

Die heimische Gemüseproduktion steckt in der Krise, darauf macht der ZVG abermals aufmerksam. Demnach sorge eine einseitige Ausrichtung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) für enormen Preisdruck. Die Preisentwicklung bei Fruchtgemüse sei demnach zum Teil die Folge des Einkaufsverhaltens des LEH. Es werde immer wieder auf Ware aus Südeuropa und den Niederlanden gesetzt. „Gemüse aus Spanien und Italien hat wegen der Trockenheit und der jüngsten Unwetter in der Region dieses Jahr Probleme und das Angebot aus den Niederlanden ist aufgrund der hohen Energiepreise viel zu gering im Vergleich zu den Vorjahren“, erklärt Wilhelm Böck, ZVG-Vizepräsident, die aktuelle Situation. „Heimische Ware gibt es kaum, obwohl wir witterungsbedingt ähnliche Bedienungen haben wie die Niederländer in ihren Gewächshäusern“, betont Böck weiter. Dennoch werde im LEH oftmals auf billige Importware gesetzt, anstatt auf heimische Produkte.

Politische Rahmenbedingungen sorgen für Belastungen

Einen weiteren großen Anteil haben laut Böck die hiesigen politischen Rahmenbedingungen. Gemüseproduzenten sehen sich angesichts hoher Energiepreise, Steuerbelastungen, höheren Betriebskosten sowie der nationale CO2-Bepreisung großen Belastungen ausgesetzt. Die heimischen Gewächshäuser werden demnach im Winter leergeräumt und erst wieder im Frühjahr neu bepflanzt. Allerdings sind die Konsument:innen so konditioniert, dass sämtliche Produkte das ganze Jahr über in gleichbleibender Qualität und Menge verfügbar sind.

Politik in der Pflicht

„Uns muss klar sein, dass Gurke, Paprika und Co von den klimatischen Grundvoraussetzungen hier gerade keine Saison haben, sondern unter Zusatz von Licht und Wärme angezogen werden müssen“, macht Böck deutlich. Um ein gleichbleibendes Angebot sicherzustellen, müsse die Politik passende Rahmenbedingungen schaffen, wie eine nachhaltig tragfähige Energieversorgung und die Förderung von Energieeffizienz. Um international eine gewisse Wettbewerbsgleichheit sicherzustellen, müsse bei der CO2-Bepreisung zudem ein europäischer Ansatz geschaffen werden.

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