ZVG: mittelstandsfreundlichere Politik gefordert

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

ZVG-Präsident Jürgen Mertz während der Sitzung des erweiterten Präsidiums in Berlin. Foto: ZVG

Im Rahmen der Tagung des erweiterten Präsidiums des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) in Berlin sprach sich Präsident Jürgen Mertz für eine deutlich mittelstandsfreundlichere Wirtschaftspolitik aus. Es bestehe eine Diskrepanz zwischen den politischen Aussagen und dem Handeln.

Politische Rahmenbedingungen fehlen oftmals

In seinen Ausführungen erklärte Mertz, dass die gärtnerischen Betriebe nahezu ausschließlich dem Mittelstand zuzurechnen seien. „Der Mittelstand in Deutschland wird in den Sonntagsreden immer hochgehalten“, so Mertz, allerdings bestehe hier ein Widerspruch, denn die politische Realität sehe in vielen Fällen allerdings anders aus. Des Weiteren verwies der ZVG-Präsident auf die die Hindernisse und Herausforderungen für die gärtnerischen Betriebe. Es fehle an politischen Rahmenbedingungen, mit denen die Betriebe die strategisch nötigen Investitionen stemmen könnten. Auch betonte Mertz nochmals die Bedeutung der gärtnerischen Produkte und Dienstleistungen, sowie der strukturerhaltenden Wirkung der Betriebe im ländlichen Raum.

Kritik an EU-Vorhaben zum Pflanzenschutz

Jedoch werden die mittelständischen, gärtnerischen Betriebe durch hohe Bürokratie sowie hohe Steuern und Abgaben belastet. Hier sehe der ZVG eine Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit. Zudem bestehe so für die Unternehmen kaum Spielraum für dauerhafte Entwicklungen, Investitionen und Innovationen. Mertz verwies zudem auch auf das europäische Vorhaben, die EU-Pflanzenschutzanwendungsverordnung zu verschärfen und pauschale Verbote einzuführen. Man nehme den Betrieben dadurch die Grundlage für ihre betriebliche Existenz. Die Branche mache deutliche Fortschritte auf diesem Gebiet und setzt auf Ausbau und Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes.

CO2-Bepreisung belastet Betriebe

Weiteren dringenden Handlungsbedarf sieht Mertz im Energiebereich. „Forschung und Innovationen seien auch für den Energiebereich nötig“, so der ZVG-Präsident. Die Bundesregierung müsse ein klares und in sich schlüssiges Energiekonzept entwickeln. Mertz erwarte, dass sich die Energiepreisentwicklungen deutlich in den Betriebsergebnissen widerspiegeln werden und machte nochmals deutlich, dass bereits die 2021 eingeführte CO2-Bepreisung die Betriebe deutlich belaste. Viel Potential sehe der ZVG-Präsident hingegen in Agri-PV-Anlagen, allerdings seien hier noch viele Punkte zu wage und müssen noch geklärt werden. Durch diese Systeme hätten Unternehmen die Möglichkeit, auch neue Einnahmen zu generieren.

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