ZVG sorgt sich um regionalen Gemüseanbau

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Die Anbauberater äußerten ihre Sorgen. Foto: Reiner/ Pixabay

Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) hat seine Sorgen um die regionale Produktion beim Gemüseanbau zum Ausdruck gebracht. Nach einem Treffen der Anbauberater in Grünberg wurden viele Herausforderungen deutlich.

Politische Anforderungen gestiegen

Kürzlich stand die Bundesberatertagung der Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) in Grünberg an, bei dem die Anbauberater ihre Sorgen hinsichtlich des regionalen Gemüseanbaus deutlich machten. Demnach kommen in naher Zukunft massive Herausforderungen auf die Betriebe zu. Vor allem bei Fragen zum Pflanzenschutz und der Düngung gebe es zahlreiche Hürden zu nehmen. So bereiten multiple Auflagen und Aufzeichnungspflichten Sorgen. Diese könnten laut Auffassung der Berater kaum mehr an die Betriebe herantragen werden, da gleichzeitig ein Wegbrechen von Wirkstoffen und steigende Produktionskosten für zusätzliche Belastungen sorgen. Dazu seien auch die politischen und gesellschaftlichen Anforderungen deutlich gestiegen.

Stärkere Beteiligung der Praxis gefordert

Es gebe nach Ansicht der Anbauberater allerdings zahlreiche, vielversprechende innovative Projekte, für die allerdings bei den aktuellen Herausforderungen in vielen Betrieben die Kapazitäten fehlen. Dazu zählen unter anderem das Georeferenzierte Sensor-gestützte Daten-Management-System (GeoSenSyS), das inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekt ZierkulierBAR oder das Pflanzenschutz-Informationssystem HortiSem. Kritik erntete außerdem der Vorstoß der EU-Kommission zu einer neuen EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (Sustainable Use Regulation – SUR). Hierbei müsse die Praxis viel stärker gehört und mit einbezogen werden.

Auf umfassendes Fachwissen der Gemüsebauberater zurückgreifen

Mehr Mitspracherecht forderten die Anbauberater zum Beispiel auch bei der StoffstromBilanz-Verordnung. Diese ist am 1. Januar 2023 in novellierter und erweiterter Form in Kraft getreten. Ziel ist es, Nährstoffflüsse in landwirtschaftlichen Betrieben transparent und überprüfbar abzubilden. Die Stoffstrombilanzverordnung regelt in diesem Sinne, wie landwirtschaftliche Betriebe mit Nährstoffen umgehen müssen und wie betriebliche Stoffstrombilanzen zu erstellen sind. Die Politik sollte hier auf das umfassende Fachwissen der Gemüsebauberater aus den Kammern und der Länder zugreifen. So könne man bei den politischen Vorgaben mehr Praxistauglichkeit integrieren und eine schnellere Umsetzung der Verordnungen erreichen.

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